Rezension zu "Der verlorene Kampf um die Wörter" von Monika Gerstendörfer
Die Autorin erklärt sehr klar und sachlich, welche Worte die richtigen sind, um die verschiedenen Straftaten zu benennen. Sie tut dies, ohne voyeuristisch zu sein oder/und zig Beispiele zu nennen. Sie benennt dennoch die Dinge beim Namen und beim Lesen stellen sich teils die Nackenhaare auf. Zumindest ging es mir so.
Die Aufteilung in "Kinder", "Frauen", "Krieg und Frieden", "Prostitution und Zwangsprostitution", "Noch mehr Gewalt, noch mehr Unwörter" sowie in Unterkapitel ist sehr gut gemacht. Wer schnell zu einem bestimmten Thema nachlesen will, wird so schnell fündig.
Für die Medienarbeit ein hilfreiches Werk, aber auch der "private" Mensch kann von diesem Buch profitieren, kann die Sprache überdenken und sich darauf achten, welche Worte wie angewendet werden. Zu oft wird allein mit Worten das Opfer zum Täter oder zumindest mitschuldig gemacht. Das darf nicht mehr passieren.
Denn zu oft heisst es, der oder die Täter hätten eine schlechte Kindheit gehabt. Dass es so etwas wie Selbstverantwortung gibt, dass jeder für sich selber verantwortlich ist und Grenzen zu respektieren hat, das wird in den Medien zu oft zu wenig bis gar nicht beachtet.
Ihre Erklärungen sind nachvollziehbar, logisch und vor allem sehr überdenkenswert. Plötzlich fallen einem die falsch gebrauchten Worte ins Auge.