"Mente Alienari" ist ein historischer Kriminalroman aus der Feder von Monika Grasl, erschienen am 08.11.2020 im Puput-Verlag.
Frau Grasl entführt ihre Leser in einen Wiener Vorort ins Jahr 1683. Die Angst vor den Osmanen beherrscht die Bevölkerung, und Florentinus Moser ist als Hauptmann befördert worden, um mit Freiwilligen den Ort zu schützen. Gleich an seinem ersten Tag wird er mit einem Mord konfrontiert. Mit Hilfe des Baders Alois Wolf und unkonventionellen Methoden erkennt er schnell, dass der Tote nicht nur Opfer einer Schlägerei geworden ist. Aber dieser Mord ist nur der Anfang....
Die Autorin schreibt flüssig, spannend und detailreich, ich fühlte mich regelrecht hineinkatapultiert in das Örtchen Hernal. Florentinus´ und Alois´ Charaktere sind griffig und authentisch dargestellt. Sie waren mir sofort sympathisch.
Der Leser erfährt früh, wer hinter den Morden steckt und auch dessen Beweggründe. Das tat der Spannung aber keinen Abbruch. Wir begleiten Florentinus dabei, wie er den Obrigkeiten und der Kirche zuwiderhandelnd, dem Mörder immer näher kommt.
Nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch ein Sittengemälde, was ich persönlich als zu einseitig empfand. Die Männer schienen ausnahmslos gewalttätig zu sein, hauptsächlich gegenüber ihren Frauen und Kindern, Alkohol in Übermaßen zu trinken und sich regelmäßig mit käuflicher Liebe zu vergnügen. Die Frauen dagegen kamen mir nur hilf- und hoffnungslos vor.
Das Ende ließ mich etwas trübsinnig zurück, es war mir persönlich zu unnötig gewalttätig, ich hätte mir ein anderes gewünscht. Aber wie gesagt, das ist mein Geschmack.
Wer gerne historische Krimis liest, kann hier gerne zugreifen, ich habe mich, trotz meiner Kritikpunkte, gut unterhalten gefühlt.