Cover des Buches Man muss das Kind im Dorf lassen (ISBN: 9783868043716)
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Rezension zu Man muss das Kind im Dorf lassen von Monika Gruber

Rezension zu "Man muss das Kind im Dorf lassen" von Monka Gruber (Hörbuch)

von elane_eodain vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Wer Monika Gruber mag, kommt auf seine Kosten, denn die Autorin liest ihr Buch natürlich selbst. Witzig, spritzig, manchmal nachdenklich.

Rezension

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elane_eodainvor 10 Jahren
>> Ich wollte nie ein Buch schreiben. Ich hatte immer Angst davor, dass alle Leute denken: »Oh Gott, jetzt schreibt sie auch noch! Reicht es nicht, dass man die Gruber ständig in Bild und Ton vor der Nase hat, sie einem beim Anzapfen auf der Wiesn oder bei der Eröffnung einer Boutique für Swarovski-Hundehalsbänder entgegengrinst, muss es jetzt auch noch ihre Lebensgeschichte in gebundener Form sein?« <<
(aus "Man muss das Kind im Dorf lassen" von M. Gruber)

Tja, und dann ist es doch passiert und "die Gruber" schaut uns lächelnd vom Buchcover entgegen. Und natürlich ebenso vom zugehörigen Hörbuch für das ich mich in diesem Fall ganz bewusst entschieden habe, da es von Monika Gruber selbst eingelesen ist und ich einer guten Kabarettistin einfach gerne zuhöre. Inhalt und Person mit Stimme, Betonung, Aussprache etc. gehören hier einfach untrennbar zusammen.

INHALT: Wie der Untertitel des (Hör-)Buches verspricht, plaudert Monika Gruber aus dem Nähkästchen und lässt den Leser bzw. Hörer teilhaben an ihrer "furchtbar schöne(n) Jugend auf dem Land".
Lustig-derbe, sonderbar-kurriose, manchmal gar erschreckende Anekdoten aus und Erinnerungen an ihre Kindheit, an ihre Familie (die Mama, der Babba und zwei Brüder sowie der Opi, der keiner war), an Nachbarn, Freunde und Bekannte, an Ausfahrten in die Großstadt, an eine dörfliche Hochzeit mit allerlei Traditionen, fahrende Vertreter, die ihre Produkte auf den heimischen Hof bringen, an Kirchgänge, an den ersten Schultag im Gymnasium in rotem Dirndl, an erste Bühnenerfahrungen und so weiter und so fort ...

GEDANKEN: Von der Bühne gewohnt spritzig und pfiffig kann man Monika Gruber auch in iherm ersten (Hör-)Buch erleben, nicht auf den Mund gefallen, klar und kernig in ihren Aussagen, verfeinert mit ihrem bayerischen Dialekt. An anderer Stelle aber auch durchaus nachdenklich, hinterfragend, gesellschaftskritisch. Diese Mischung macht gutes Kabarett meiner Meinung nach aus, es ist mehr als schlichter Witz und kurzweilige Unterhaltung. Ihre ganz eigene sympathische Art das umzusetzen kann Monika Gruber gelungen in ihr Buch übertragen und macht insbesondere das Hörbuch aus.

Allerdings sei darauf hingewiesen, dass das Hörbuch eine gekürzte Lesung aus dem Buch ist, weshalb ich natürlich auch nur diesen Inhalt bewerten kann. Aber in etwa 264 Minuten Laufzeit passt doch einiges hinein und ohne zu wissen, was ich nicht weiß, traue ich mich anzunehmen, dass es ausreicht. Ein größerer Verlust sind da vermutlich die 22 Abbildungen, die sich im Buch befinden und im Hörbuch natürlich nicht enthalten sind. Aber das wiegt die charakteristische Stimme absolut auf.

Ob Monika Grubers Kindheit auf dem Lande nun für jeden interesant ist, das sei mal dahingestellt und ich muss schon zugeben, dass ich bei ihren Bühnenprogrammen insgesamt mehr lachen konnte, dennoch hat mir das Hörbuch eine mehrstündige Autofahrt versüßt und meine Erwartungen damit erfüllt.

FAZIT: Nicht ganz so gut wie Monika Gruber auf der Bühne, aber dennoch intelligenter Humor über eine kurriose Kindheit auf dem Land. Tittenkofen gehört einfach zu Monika Gruber, wie Monika Gruber nach Tittenkofen! ;-)
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