Rezension zu Meine Seele weint von Monika Habicher
Meine Seele weint: Gewalt in der Familie - Eine Tochter erzählt
von Pixibuch
Rezension
P
Pixibuchvor 6 Jahren
Selten wird man solch einen erschütternden Bericht über eine Kindheit lesen, wie man es in diesem Buch vorfindet. Ein Mädchen wächst mit seinen drei Brüdern in einem Bauernhof in Tirol auf. Ihr Vater lobt sie viel, aber nur, wenn sie etwas geleistet hat. Sie arbeitet schon früh schwer körperlich in der Landwirtschaft mit. Der Vater ist ein sehr charmanter, gutaussehender Mann, der aber sehr jähzornig sein kann, insbesondere, wenn er Alkohol getrunken hat. Besonders die Mutter erniedrigt er oft und gerne verbal und schlägt sie blau und grün. Der Familie wegen bleibt sie aber bei ihm. Grauenvoll erzählt sie die psychischen Belastungen und Beeinträchtigungen. In der Schule ist sie gut, aber dem Vater ist gut nicht gut genug, sie muß ausgezeichnet sein. Als Teenager leidet sie an Essstörungen und Bulemie. Sie ist zwar körperlich gesund, hat aber schreckliche Schmerzen. Eben alles psychisch. Sie kann keine Beziehung aufbauen, läßt keine Nähe zu, da sie diese als Kind auch nie erfahren hat. Als der Vater die Mutter eines Tages fast totschlägt, sagt sie gegen ihn aus. Sie studiert und erlernt einen sozialen Beruf. Nach jahrelanger psychologischer Behandlung hat sie nun ihr Leben im Griff. Das Buch hinterläßt beim Leser einen bleibenden Eindruck. Man kann es fast nicht aus der Hand legen, denn dass ein Mensch so viel grausames ertragen muß, ist unvorstellbar. Mir wird das hie Gelesene noch lange in Erinnerung bleiben und mich weiterhin beschäftigen.