Rezension zu "Dienstmädchen Emma: Schwere Zeiten" von Monika Hensel
SPOILER (LOL) im TEXT
Das Buch war ein Zufallsfund auf Instragam.
Ich bin immer dafür auch Selfpublisher*innen eine Chance zu geben, und ich mag leichte Unterhaltung für Zwischendurch, vorallem, wenn es einen Mord aufzukären gilt. Im Klappentext wird erwähnt, dass der junge Herr, den Emma kennenlernt, vielleicht ein Mädchenmörder sein könnte.
Und ich dachte, dass der Plot sich darum drehen würde, dass Emma diesem auf die Schliche kommt. Aber weit gefehlt, das Buch hat nämlich keinen Plot.
Es dreht sich über 200 Seiten nur darum, dass Emma und ihre Freundin und Zimmergenossin Anna Putzen, Handarbeiten machen, ihre Herrschaft bestehlen und anlügen und generell einfach das furchtbarste Personal sind, das man sich vorstellen kann.
Emma ist nur am weinen und klagen darüber, dass die Arbeit zu schwer ist und das sie lieber einen Laden für Kurzwaren eröffnen würde. Oder sie redet darüber, dass sie noch viel zu jung zu heiraten ist.
Die Morde werden zwar ab und zu erwähnt, weil Emma die Zeitung (DES VORTAGES!!!) liest, und ab und zu wird spekuliert ob der nette junge Herr, den sie kennengelernt hat der Mörder sein KÖNNTE. Aber das wars auch. Auf den letzten Seiten wird die Mordserie einfach so im vorbeigehen geklärt und Emma hatte überhaupt keinen Part in irgendwas.
Abseits der fehlenden Story, muss ich sagen, dass die Quailtät des Textes unterirdisch ist. Ein Lektorat/Korrektorat hat nicht stattgefunden. Ständig wiederholen sich Dinge, es gibt keinen Spannungsbogen, keine Charakterentwicklung, nichts. Irgendwann ist das Buch einfach aus, mit dem Satz, dass die Elektriker auch einen heiden Dreck machen und Emma das aufputzen muss ...
Das Buch strotzt nur so vor Schreibfehlern. Die Autorin schreibt "Sie" und "Ihnen" als Anrede einfach konsequent klein. Schon im ersten Satz auf der ersten Seite springt es mich als Leserin an. Zeichenfehler, Formulierungsfehler, Anschlussfehler, Anachronismen (Patchworkdecke ... ernsthaft? Wie wäre es mit Steppdecke?) Man merkt dem Buch an, dass es einfach so heruntergeschrieben und dann gleich auf Amazon hochgeladen wurde.
Im Ernst, wenn so etwas in der Qualität auf Whattpad steht, okay. Aber 3€ dafür verlangen? Ohne ein Mindestmaß an Arbeit in den Text zu stecken ... sorry dafür gibt es einen Stern von mir.