Rezension zu "Nur zu zweit" von Monika Karner
Ich finde Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen immer sehr schön, da sie wirklich real sind oder eben nah an der Realität dran. Dadurch kann ich mich mit den Charakteren sehr gut verbinden. Auch wenn ich in diesem Fall nicht von dem Thema Autismus betroffen bin. Jedoch kenne ich auch in meinem Umfeld eine Familie mit einem autistischen Pflegekind, von welchem ich zum Teil auch die Entwicklungen miterlebe. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, wie schwierig der Kampf mit den Behörden und wie groß das fehlende Verständnis für die Betroffenen ist.
Ich finde es wahnsinnig mutig von Monika Karner ihre Geschichte zu erzählen, da sie mit dem Thema Selbstjustiz in Kontakt kam. Ich wüsste nicht, wie es mir in einer solchen Situation ergangen wäre und ob ich hätte darüber schreiben können. Ich hoffe, dass es in Zukunft mehr Möglichkeiten und Rechte für Menschen gibt, die sich wie Günter in einer solchen Situation nicht wehren und sprachlich äußern können.
Über manche Wörter bin ich ein wenig gestolpert, da sie in Österreich geläufig sind, jedoch nicht in Deutschland. Leider weiß ich nicht, ob es im Buch zu einigen Rechtschreibfehlern kam oder ob die Wörter in Österreich so geschrieben werden.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte sehr interessant, vor allem weil sie ein Thema behandelt, über welches selten geschrieben wird. Einige Abschnitte ziehen sich jedoch ein wenig, da in der Handlung nicht viel passiert. Manche Dialoge waren für mich leider etwas verwirrend, weil ich zum Teil nicht wusste, wer gerade spricht. Eine deutlichere Kennzeichnung wäre dabei schön gewesen.
Außerdem wüsste ich gerne, wie es mit Martin weiterging. Ob er letztendlich geblieben ist oder nicht.
Alles in allem ein lesenswertes Buch.