Die ehemalige Kriminalbeamtin Sara Jung hat mit Tom Engels und Natalie Krieger eine Detektei gegründet. Obwohl Natalie Krieger es als Tochter einer reichen Familie es nicht nötig hätte, zu arbeiten, ist sie Teil des Teams. Natalie leidet an Epidermolysis bullosa (EB), einer genetisch bedingten Hautkrankheit, die es ihr kaum möglich macht, ein normales Leben zu führen, da ihre Haut so empfindlich ist, dass sie bei der geringsten Belastung und sei es nur eine zärtliche Berührung, reißt. Sie ist eine Virtuosin im Aufspüren von Informationen aus diversen Datenbanken und im Darknet. Wie ihr Nachname schon verrat, ist Noemi eine Kriegerin.
Die Detektei erhält von Fabian, einem ehemaligen Schulkollegen Natalies, den Auftrag nach seiner Freundin Noemi, einer jungen Schauspielerin an einem kleinen Theater in Zug, zu suchen. Auch Noemi fühlt sich als Kriegerin. Zum einem, weil sie ihrer Familie trotzt, um Schauspielerin zu werden, und zum anderen weil sie sich Jeanne d’Arc als Vorbild nimmt.
Die Detektive erhalten eine Kostprobe von Noemis Eltern, die sich mehr als despotisch verhalten. Vor allem der Vater, ein ehemalige Militär kann seine alten Gewohnheiten, alle Leute in seiner Umgebung zu schikanieren und herumbrüllen, nicht ablegen. Das schließt sowohl Fabian, als auch Sara und Tom ein.
Je weiter die Detektive in das Umfeld von Noemi eintauchen, desto verworrener wird die Causa. Dann verschwindet Fabians Auto, von Noemis Kreditkarte wird fleißig Geld abgebucht und auch die Leute vom Theater verhalten sich eigenartig. Da ist der Schauspielkollege, der mit Noemi in einem Zwei-Personen-Stück auftreten soll, dessen Text vom Direktor stammt, mehrmals geändert wird und eine Ähnlichkeit mit der aktuellen Wirklichkeit hat.
Meine Meinung:
Monika Mansour schafft es auch in ihrem 5. Krimi aus der Zuger Reihe, ihre Leserschaft lange im Unklaren zu lassen, was eigentlich wirklich passiert ist.
Wie in allen ihren Krimis kreuzen zahlreiche Personen, die nicht unbedingt als Sympathieträger zu bezeichnen sind, unsere Wege. Ein neuer Charakter, hoffentlich bleiben darf ist Elias Tanner, der jugendliche Ziehsohn von Sara, der durch seine unkonventionellen Ansichten, frischen Wind in die Reihe bringt.
Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und die Handlung komplex.
Natalies Stehsatz „Ich bin eine Kriegerin“ kann auf doppelte Weise interpretiert werden. Zum einen, dass sich als wahre Kämpferin sich mit ihrem Gesundheitszustand auseinandersetzt, und zum anderen, ist Kriegerin, die in den Alpenländer oft gebräuchlich weibliche Form des Nachnamens. Einen ähnlichen Suffix findet man in Tschechien oder Polen, wo man an Hand der Endung des Familiensnamens erkennt, dass man es mit einer Frau zu tun hat. Die Frau von Anton Tchechov heißt beispielsweise Anna Tchechova.
Fazit:
Wieder ein gelungener Krimi aus der Feder von Monika Mansour, dem ich gerne 5 Sterne gebe.