Im Zeichen der Triaden
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Kurzmeinung: Starkes, herzerfrischendes Team um einen charmanten Schwerenöter
Rezension
Ein junger Chinese mit einem Drachentattoo kommt in den frühen Morgenstunden splitterfasernackt sehr unschön und schmerzhaft ums Leben: Pamplona in der Schweiz?
Das Team um Barbara Amato und Cem Cengiz, den Schweizer mit den türkischen Wurzeln, steht vor einem Rätsel. Wer war der Mann? War er legal in der Schweiz? Oder ein Verbrecher? War sein Tod Mord oder nur ein Unglücksfall?
Die Ermittlungen werden nicht leichter, als dunkle Schatten aus der Vergangenheit nach Cem greifen und seine noch ganz junge Beziehung zu Lila empfindlich stören. Verletzter Stolz, Testosteron und die Anziehungskraft zweier Frauen trüben seine Sinne und den Blick. So kann ein böser Cocktail überkochen und sich giftig in die Ermittlungen ergießen…
Mehr sei hier nicht verraten!
„Himmel, Hölle, Mensch“ hat mir sehr gut gefallen.
Und zwar aus den folgenden Gründen:
Plot und Handlung:
Monika Mansour hat perfekt geplottet. Kein einziges Loch in der Handlung – wer viele Krimis liest, kriegt da ein Gespür. Alle Ereignisse bauen aufeinander auf und leuchten ein.
Spannungsfaktor:
In der Handlung liegen winzige, aber verführerische falsche Fährten. An denen führt den Leser dann gar kein Weg vorbei. Die Handlung packt zudem persönlich. Weil die Charaktere so lebensecht sind, dass man mit ihnen neue Freunde gewinnt. Deren Schicksal – ob als Polizisten oder im privaten Leben – ich unbedingt verfolgen musste. Ich war involviert.
Das ist Krimispannung vom Erlesensten!
Liebe:
Cem ist ein attraktiver Kerl mit dem Herz am rechten Fleck. Aber einer schweren Entscheidungsschwäche: Welche Frau ist die richtige? Wieder sind die beiden Konkurrentinnen so lebensnah gezeichnet, dass sie den Leser involvieren, Sympathien und Hoffnungen wecken.
Humor:
Sehr wenig ist schwieriger, als feingeistigen Humor zu schreiben. Monika Mansour kann das. Damit fügt sie dem Krimi ein besonderes Tüpferl aufs „i“ dazu.
Lesegefühl aufgrund der Sprache:
Ich war dabei. Nicht in erster Linie, weil ich Luzern und Umgebung ein klein wenig kenne. Sondern weil die Sprache mich aus meinem Alltag wegzuholen verstand. Liebevoll, süffisant, konkret und manchmal auch brutal. Die Klaviatur der deutschen Sprache inklusive schweizerischer Elemente wird aufs Köstlichste ausgeschöpft. Ein Schmaus!
Zu guter Letzt – Realitätsbezug:
Alles hätte sich so ereignen können. Die Polizeiarbeit wird, meine Beurteilung basiert auf beruflicher Erfahrung, sehr realistisch auch von ihrer manchmal gar ermüdend trägen Seite gezeigt. Fakten fließen ganz nebenbei korrekt mit ein. Dabei kommt aber nie die dichterische Freiheit zu kurz, die dem Krimi seine Würze gibt.
Zielgruppe (nach meiner Einschätzung):
Alle Mädels und Kerle, die neben sauberer Ermittlungsarbeit auch einen Schuss Erotik und Humor genießen mögen.
5 Sterne! Und eine Vorbestellung für den Folgeband. Muss sein.