Rezension zu Luzerner Totentanz von Monika Mansour
Moderner Hexenkult?
von tinstamp
Kurzmeinung: Ein richtig guter Krimi, der alles beinhaltet was sich ein Krimileser wünscht! Absolute Leseempfehlung für Freunde der Spannungsliteratur!
Rezension
tinstampvor 7 Jahren
Es ist kurz vor Weihnachten. Im Luzerner Männliturm wird ein kleines Mädchen gefunden. Sie ist ausstaffiert wie ein Engel mit Flügel und Goldstaub. Bewusstlos liegt es am Boden, rundherum sind an den Mauern okkulte Zeichen mit Blut aufgemalt. Man beobachtet eine rothaarige Frau auf einem Pferd, einen Hund und Feuer.......wer bedient sich hier der alten Sage von der Sträggle, der Hexe, die Kinder entführt?
Als die Ermittler das Mädchen später im Krankenhaus besuchen, weigert es sich zu sprechen. Kurze Zeit später findet man wieder ein Mädchen als Engel verkleidet, nicht ansprechbar und verwirrt. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln bis der ehemalige Auslandskorrespondent Marius Cem auf eine alte Sage rund um die Sträggele und den Türst verweist.
Der Krimi geht gleich spannend los und bleibt auf einem hohen Level, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Man grübelt über die Hintergründe der Taten nach. Die eigenen Kapitel, die Einblicke auf die Täterin geben, hinterlassen anfangs mehr Verwirrung als Aufklärung. Das macht die Geschichte noch spannender.
Die schweizer Ausdrücke spiegeln das Lokalkolorit wieder und die Sage rund um die Sträggle und dem Türst runden dieses perfekt ab. Grandios vermischt die Autorin die alte Legende mit dem aktuellen Kriminalfall.
Leider kannte ich die Vorgängerbände rund um Ermittler Cem Cengiz noch nicht, was ich aber auf jeden Fall nachholen werde. Das Team rund um den türkischstämmigen Cem ist wunderbar authenisch und konnte mich überzeugen. Barbara, Lila und Eva, sowie der charismatische Journalist und Experte für Okkultismus, Marius, haben mein Herz im Sturm erobert, wobei man Marius nicht wirklich zuordnen kann. Weiß er mehr, als er verrät oder ist er tatsächlich eine Hilfe für das Ermittlerteam? Kann Cem Marius trauen?
Besonders zu Beginn gab es einige Hinweise auf die ersten drei Bände, die mir doch einiges verraten haben. Die Anspielungen waren jedoch "diskret" und haben meine Lust die ersten drei Cem Cengiz Krimis zu lesen, nicht abgeschwächt. Im Gegenteil!
Auch das Privatleben der Ermittler bleibt nicht außen vor. Barbara leidet unter dem Tod von Rolf und soll noch dazu seinen Platz einnehmen. Doch dann bekommt das eingespielte Team eine neue Chefin vorgesetzt, die wie ein Feldwebel auftritt. Und Cem steckt in einer gefühlsmäßigen Zwickmühle....obwohl mit Lila zusammen, fühlt er sich immer mehr zu Eva hingezogen....
Monika Mansour zeigt in ihrem neuem Krimi auf, dass Aberglaube und eine vorschnelle Verurteilung immer aktuell ist. Durch Mobbing aller Art werden Menschen auch heute ausgegrenzt und erfahren oftmals sehr viel Leid, das jahrzehntelang anhalten oder zu Selbstmord führen kann.
Durch einen Artikel über eine angebliche Hexe, die Sträggle, die Mädchen entführt, beginnt sehr schnell eine Hatz auf rothaarige Frauen, die an die Zeiten der Hexenverfolgung erinnert. Auch ein konservativer Pfarrer fördert das Misstrauen der Menschen und spielt eine Rolle....
Der Showdown zum Ende hin ist packend, das Ende schlüssig und es bleiben keinerlei Fragen offen. So sollte Krimi sein!
Schreibstil:
Die Autorin schreibt sehr dialoglastig, temporeich und atmosphärisch. Der schweizer Lokalkolorit mit einigen Dialektwörter macht die Geschichte identisch. Als Österreicherin tat ich mich nicht so schwer, denn viele Wörter haben auch Ähnlichkeiten zu österreichischen Dialektwörtern. Die Schauplätze in Luzern werden sehr lebendig und bildhaft beschrieben.
Fazit :
Ein richtig guter Krimi, der alles beinhaltet was sich ein Krimileser wünscht! Ich werde mir noch die Vorgängerbände kaufen und gebe für "Luzerner Totentanz" eine absolute Leseempfehlung für Freunde der Spannungsliteratur!
Als die Ermittler das Mädchen später im Krankenhaus besuchen, weigert es sich zu sprechen. Kurze Zeit später findet man wieder ein Mädchen als Engel verkleidet, nicht ansprechbar und verwirrt. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln bis der ehemalige Auslandskorrespondent Marius Cem auf eine alte Sage rund um die Sträggele und den Türst verweist.
Der Krimi geht gleich spannend los und bleibt auf einem hohen Level, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Man grübelt über die Hintergründe der Taten nach. Die eigenen Kapitel, die Einblicke auf die Täterin geben, hinterlassen anfangs mehr Verwirrung als Aufklärung. Das macht die Geschichte noch spannender.
Die schweizer Ausdrücke spiegeln das Lokalkolorit wieder und die Sage rund um die Sträggle und dem Türst runden dieses perfekt ab. Grandios vermischt die Autorin die alte Legende mit dem aktuellen Kriminalfall.
Leider kannte ich die Vorgängerbände rund um Ermittler Cem Cengiz noch nicht, was ich aber auf jeden Fall nachholen werde. Das Team rund um den türkischstämmigen Cem ist wunderbar authenisch und konnte mich überzeugen. Barbara, Lila und Eva, sowie der charismatische Journalist und Experte für Okkultismus, Marius, haben mein Herz im Sturm erobert, wobei man Marius nicht wirklich zuordnen kann. Weiß er mehr, als er verrät oder ist er tatsächlich eine Hilfe für das Ermittlerteam? Kann Cem Marius trauen?
Besonders zu Beginn gab es einige Hinweise auf die ersten drei Bände, die mir doch einiges verraten haben. Die Anspielungen waren jedoch "diskret" und haben meine Lust die ersten drei Cem Cengiz Krimis zu lesen, nicht abgeschwächt. Im Gegenteil!
Auch das Privatleben der Ermittler bleibt nicht außen vor. Barbara leidet unter dem Tod von Rolf und soll noch dazu seinen Platz einnehmen. Doch dann bekommt das eingespielte Team eine neue Chefin vorgesetzt, die wie ein Feldwebel auftritt. Und Cem steckt in einer gefühlsmäßigen Zwickmühle....obwohl mit Lila zusammen, fühlt er sich immer mehr zu Eva hingezogen....
Monika Mansour zeigt in ihrem neuem Krimi auf, dass Aberglaube und eine vorschnelle Verurteilung immer aktuell ist. Durch Mobbing aller Art werden Menschen auch heute ausgegrenzt und erfahren oftmals sehr viel Leid, das jahrzehntelang anhalten oder zu Selbstmord führen kann.
Durch einen Artikel über eine angebliche Hexe, die Sträggle, die Mädchen entführt, beginnt sehr schnell eine Hatz auf rothaarige Frauen, die an die Zeiten der Hexenverfolgung erinnert. Auch ein konservativer Pfarrer fördert das Misstrauen der Menschen und spielt eine Rolle....
Der Showdown zum Ende hin ist packend, das Ende schlüssig und es bleiben keinerlei Fragen offen. So sollte Krimi sein!
Schreibstil:
Die Autorin schreibt sehr dialoglastig, temporeich und atmosphärisch. Der schweizer Lokalkolorit mit einigen Dialektwörter macht die Geschichte identisch. Als Österreicherin tat ich mich nicht so schwer, denn viele Wörter haben auch Ähnlichkeiten zu österreichischen Dialektwörtern. Die Schauplätze in Luzern werden sehr lebendig und bildhaft beschrieben.
Fazit :
Ein richtig guter Krimi, der alles beinhaltet was sich ein Krimileser wünscht! Ich werde mir noch die Vorgängerbände kaufen und gebe für "Luzerner Totentanz" eine absolute Leseempfehlung für Freunde der Spannungsliteratur!