Didaktische Impulse mit Qualität
Nicht nur, wer in früheren Jahrzehnten studiert hat (das hat sich bis zur Gegenwart nicht signifikant verändert), der weiß, wie wenig verbindliche, didaktische Vorgaben es gab und gibt und wie sehr die Güte und didaktische Qualität einer Vorlesung von den Möglichkeiten (und auch der Lust) des jeweils Vortragenden abhängig war und ist.
Das hehre Ziel: „Die Sehnsucht zu wecken“, dies kann in der Praxis nicht durchgehend (aus vielerlei Gründen heraus) als Qualitätsmerkmal von Vorlesungen an Universitäten benannt werden.
So steht auf der einen Seite das Problem, in teils (über-) großen Gruppen Motivation für den jeweiligen Inhalt zu erreichen, auf der anderen Seite aber auch, eine „Aktivierung der Lehrenden“ zu erreichen. Was Rummler als vorrangige Motivation dieses Werkes benennt.
Aus den jahrelangen Erfahrungen des hochschuldidaktischen Weiterbildungsprogrammes bieten die Autoren im Buch hierzu eine Vielfalt von verständlichen, in der Form hervorragend dargestellten und für die Praxis umgehend nutzbaren Elementen, Impulsen und Anregungen, bei denen nur zu Hoffen bleibt, dass möglichst viele Lehrende sich diesen überschaubaren Band interessiert zu Gemüte führen werden.
Auf dem Weg, in der Massenuniversität unserer Tage „Vorlesungen für große Lerngruppen oder Massenveranstaltungen“ hilfreich zu begleiten.
Dabei kristallisieren sich eine Reihe von zentralen „To do´s“ in Schwerpunkten heraus.
Denkprozesse modellieren, die kognitiven Ziele für die Studierenden definieren, den Fragen nachgehen, welche die Entwicklungen der Studierenden fördern, möglichst vielfach Visualisierungen verwenden, Gruppenlernstrukturen ermöglichen und begleiten, mit Analogien und Metaphern die Inhalte auch assoziativ verankern und, zentral für das Geschehen, einen angstfreien Dialog zu befördern und zu ermöglichen.
Eine Menge an Herausforderung steht somit auch für die Lehrenden im Raum, denen das Buch in zwei Teilen hilfreich sich zur Seite stellt.
Zunächst in der theoretischen Aufarbeitung (mit stark praktischer Ausrichtung jeweils), was vor allem Techniken und Methoden anbelangt, didaktische Einsatzszenarien, aber was auch Prüfungen in großen Grippen reflektiert und den „Faktor Mensch“ immer wieder allseits mit einbezieht. Dies alles versehen mit genügend praxisorientiertem Material, um die eigene Planung didaktisch und strukturiert anzugehen.
Elemente, die im zweiten Teil des Buches in sechs unterschiedlichen methodischen Darlegungen in der Praxis dargestellt werden. Von der Organisation großer Lehrveranstaltungen über die Gestaltung einer „lernförderlichen Umgebung“, über die Veranschaulichung von Lehrinhalten bis zu sehr konkreten Erläuterungen der Wirkung und Einsatzmöglichkeit von „Screencasts“.
Motivation und Kommunikation und „die besten Lehrenden gehören in die großen Grundveranstaltungen“, dies alles schließt sich im Buch zu einem überzeugenden, durchdachten und sehr verständlich dargestellten „Rundumblick“ für Lehrende, welche ihre Veranstaltungen mit möglichst großem Lernerfolg für die Studierenden durchführen möchten.
So muss z.B. eine „große Grundlagenvorlesung“ gar nicht mehr vor der Frage stehen, ob sie „Qual oder Höhepunkt“ ist, sondern kann mit den Mitteln des Buches auf einen guten Weg ge bracht werden, neben nackten Fakten auch die Weichen für ein motivierendes Grundlagenverständnis der jeweiligen Disziplin zu stellen.
Übersichtlich in der Form, einfach in der Vermittlung, praxisorientiert für eine Umsetzung konzipiert, bieten die Autoren im Buch handhabbare und reflektierte Ansätze für Lehrende, welche nicht nur die eigene Arbeit hilfreich erleichtern, sondern auch für einen nicht zu unterschätzenden Motivationsschub (noch einmal) sorgen, die nächste „Großveranstaltung“ vielleicht einmal anders, mit den Mitteln des Buches, anzugehen.
Didaktische Impulse mit Qualität