Der Roman erzählt die Geschichte von Julia und ihrer Tochter Karen, die als Kind von ihrer Mutter dem Vater "überlassen" wurde, was damals nicht " normal", kaum denkbar war und wie diese "alte Geschichte" sich auf Julias Leben auswirkt(e) Es wird erzählt, wie sie als Erwachsene mit unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensentwürfen sich langsam und nicht ohne Bitterkeit annähern.
Das Buch hat mich mitgenommen auf eine Reise in die 68ger Jahre, eine Zeit der Leichtigkeit und des Aufbruchs, aber auch noch immer sehr konservativen Rollenzuweisungen und Einschränkungen für Frauen und besonders Mütter,Die Schwierigkeit, als Mutter berufstätig zu sein, damals und auch heute. Die Protagonistinnen reflektieren vergangene und gegenwärtige Beziehungsmuster und deren Enzwicklungen im Lauf der Zeit.
Durch die lebendige und farbenfrohe Darstellung, Einbeziehung kleiner Geschehnisse "am Wegesrand" , die Darstellung der Handelnden mit Schwächen und Stärken wird glaubwürdig nicht nur gedacht, sondern auch gefühlt, Die Athmosphäre , in die die Handlung eingebettet ist, kenne ich ,und kannte ich aus den 68gern.
Für jüngere Leser/innen füllt sich eine "Geschichtsbuchzeit" mit Leben, mit Menschen, die wünschen, handeln, leiden und sich verändern.Die ihre Eltern oder Großeltern sein könnten,die in Vielem vielleicht gar nicht so anders sind als sie selbst und über deren Leben sie vielleicht mehr erfahren möchten.
(Nanni Gellert)
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