Monika Vasik hat mit nah.auf.stellung einen Gedichtband vorgelegt, der nicht nur optisch beeindruckt (dank der stimmigen s/w-Fotos von Herbert Graf), sondern auch das sperrige Thema des Neonazismus mit unerhört packender Lyrik behandelt.
Hier singt jemand mit so viel Sprachgefühl und zwingender Melodie, dass es schmerzt. Etwa in tat sachen, wo Monika Vasik die dummdreiste Ausrede H.C. Straches zu seinem Neonazi-Gruß mit
war nichts schlechtes zu finden
drei bier bloß aha ach wie
sarkastisch kommentiert. Oder in Nahtlos, wo sie die perfekt verinnerlichte Kultur des Verdrängens geißelt:
als sei nichts
als wäre nichts
hängen geblieben
Wie Vasik Phrasen (in verinnerung oder unverhohlt) und Wörter (Grund legend) aufbricht oder die einschüchternde Wirkung von Gewalt festhält (Ins Hirn gerammt:
welches Gewicht haben Worte
da unser Mut schwindet
wenn die Angst bloßer Hände
vollendend durchschlägt),
das klingt lange nach.
Monika Vasik
5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Knochenblüten, nah.auf.stellung und weiteren Büchern.
Lebenslauf
geboren 1960 in Wien, Medizinstudium. Zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik und Kurzprosa in Anthologien und Literaturzeitschriften. • 3. Preis beim Hermes-Kurzprosawettbewerb 1999 • Lise Meitner Literaturpreis 2003. • 2. Preis beim Glödnitzer Literaturwettbewerb 2013 Im Verlagshaus Hernals ist bisher erschienen: nah.auf.stellung Gedichte, 2011 zwei.hautnah Liebesgedichte, 2012
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Monika Vasik
Knochenblüten
Erschienen am 21.02.2022
nah.auf.stellung
Erschienen am 17.06.2011
hochgestimmt
Erschienen am 11.03.2019
zwei.hautnah
Erschienen am 31.10.2012
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