Ich denke, viele von uns kennen den Film „Der Pferdeflüsterer“ mit Robert Redford..? Falls nicht, Bildungslücke, bitte anschauen!
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Monty Roberts ist ein wahrer Pferdeflüsterer - „Shy Boy“ ist sein zweites Buch. Nachdem er in seinem ersten Buch seinen Lebensweg veröffentlicht hat, nimmt er uns jetzt zu einer ganz besonderen Episode seines Weges mit.
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Hier erzählt er von einer der einschneidendsten und bewegendsten Episode seines Lebens. Davon, als er als einsamer Cowboy in die Prärie geritten ist und es dort innerhalb kürzester Zeit geschafft hat, das Vertrauen eines wilden Mustangs zu gewinnen, so dass sich dieser sogar von ihm reiten ließ.
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Dabei wendet Monty Roberts seine „Join-Up“-Methode an - das gewaltfreie Zähmen eines Pferdes durch Zuneigung und Vertrauen. Mit Körpersprache, Einfühlungsvermögen und Geduld gelingt es Monty so die Tiere zu erreichen, zu verstehen und das Zutrauen sogar der verstörtesten Pferde zu gewinnen.
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Ich bin prinzipiell begeistert von Monty Roberts modernem Zugang zur Tierhaltung. Versuche nicht das Tier zu beherrschen, sondern es zu verstehen. Gewalt und Angst sind keine nachhaltigen Erziehungsmethoden. Das weiß Monty Roberts aus eigener Erfahrung, woran er uns auch in seinem Buch teilhaben lässt. Auch das ist ein Punkt der mich sehr anspricht - es wird nicht nur das wie und was rund ums Pferde zähmen beschrieben, sondern auch das WARUM.
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Was mir einzig weniger gefallen hat: Viel Selbstbeweihräucherung. Eigenlob stinkt und an manchen Stellen im Buch hat es leider ordentlich gemüffelt. Bildgewaltig, bewegend, aber doch leider ab und an recht dick aufgetragen.
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Dies macht jedoch die Botschaft und Monty Lebenswerk nicht kleiner. Er hat, durch sein Über-den-Tellerrand-blicken und seinen friedlichen Umgang mit den Tieren hat er (vor allem) die amerikanische Pferdehaltung immens bereichert.