Rezension zu Der Verschwundene von Morris L. West
Rezension zu "Der Verschwundene" von Morris L. West
von wildcoyote
Rezension
wildcoyotevor 17 Jahren
Nehmen wir das Positive vorne weg. Sprachlich ist das Buch gut gelungen. Der Übersetzter hat gute Arbeit geleistet. Leider konnte er aber die Story auch nicht aufbessern. Morris L. West, der Meister des spannungslosen Romans, müsste es auf dem Umschlag heissen. Carl, Sohn eines wohlhabenden Finanzjongleurs in Amerika, geniesst sein Malerleben in Südfrankreich. Da verschwindet sein Schwager Larry unerwartet. Er sollte das Imperium Strassberger übernehmen. Wie ein folgsamer Hund, lässt Carl alles stehen und liegen und reist zu seinem Vater in die Staaten. Dieser bittet ihn Larry zu suchen. Offenbar selbstlos verspricht Carl dies auch zu tun. Er bereist in der Folge halb Südeuropa, standesgemäss immer in den besten Residenzen und ohne Geldsorgen. Die wirkliche Ermittlungsarbeit, welche dem Ganzen zu einer interessanten Story hätte verhelfen können, lässt er von einem Sicherheitsteam erledigen. Dieser ermittelt und rapportiert regelmässig. Brav telefoniert Carl jeden Tag mit seinem Vater und hält ihn auf dem Laufenden. Dieser wiederum ist dafür besorgt, dass Carl nie das Geld ausgeht. Schon bald wird der Aufenthalt von Larry geortet. Danach folgen noch einige Anwaltsszenen und ein kurzes Widersehen. Fans von amerikanischen Familienserien werden möglicherweise Gefallen an diesem Buch finden. Freunde der Spannung, werden sich des ausgegebenen Geldes wegen ärgern.