Rezension zu Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen von Morten A. Strøksnes
Wunderbar mit Emotion erzählt
von M.Lehmann-Pape
Rezension
M
M.Lehmann-Papevor 8 Jahren
Wunderbar mit Emotion erzählt
Allein schon von der ruhigen kraftvollen Sprache bildet dieses Buch eine wunderbare Lektüre. Sachlich-ruhig erzählt und doch mit spürbarer Emotion dem Meer und dem, was drin ist, gegenüber. In einer Sprache, bei der man genauso sagen kann, es sei ein Kinderbuch, das auch Erwachsene gerne lesen werden, wie auch, es sein ein kluges Sachbuch, das sich dem Erleben und der Verständigkeit von Kindern nicht entzieht.
„Jedes Mal wenn ich Oslo verlasse und in den Norden reise, habe ich ein Gefühl von Befreiung“.
Denn es wartete die Weite des Meeres, der salzige Geruch, das Geheimnisvolle. Und eines dieser Geheimnisse ist die Ursache des Buches. Der Erzähler will mit seinem Freund Hugo (wieder einmal) auf die Suche gehen. Einen Eishai finden. Sehen, Vielleicht gar erjagen. Was Beiden noch nie gelungen. Nichts von alldem.
Aber diese Suche und Jagd bildet letztlich nur den erzählerischen Rahmen für die Betrachtung vieler einzelner Stationen, Begegnungen auf dem Meer und durch das Meer.
Wie es sich lebt und wie man überlebt an nördlichen Meeresufern, die im Winter sehr unwirtlich werden. Was für Wesen zu finden waren oder wären (wobei nicht alle dieser Wesen tatsächlich existieren, aber auch in den Fantasiegeschichten des Buches schwingt immer auch etwas von dem mit, um das Stroksnes in der Tiefe geht und was das meer wirklich in ihm auslöst:
„Die Stunden vergehen. Wir sind mit uns und der Welt zufrieden, und ich habe nicht den Wunsch woanders zu sein. Die Landschaft (des Meeres) ist nichts, was vor mir liegt und was ich hinter mich bringen muss. Nein. Sie ist um ich herum und unglaublich präsent“.
Ein Gefühl der Verbundenheit mit sich und dem Leben, der Natur, der Welt an sich. Denn woher kam diese Welt? Aus dem Meer natürlich, ursprünglich.
Wie das ging, welchen Umgang mit dem Meer dann später die Menschen lernten (Transportwege und Navigation), wie es sich lebt als Meeresbewohner, welche althergebrachten Instinkte immer noch den Kurs ganzer Fischschwärme bestimmen und zu manch unerklärbaren Verhalten führen (die Wanderung der Wale, das Laichen bestimmter Kabeljaue an den Lofoten und vieles mehr)
Sehr kenntnisreich und dabei sehr fließend im erzählerischen Ton bringt Stroksnes dem Leser das (vor allem nördliche) Meer und was darinnen und darum herum ist nahe.
Eine sehr zu empfehlende Lektüre, die nie belehrend, aber immer informiert und informativ wirkt.
Allein schon von der ruhigen kraftvollen Sprache bildet dieses Buch eine wunderbare Lektüre. Sachlich-ruhig erzählt und doch mit spürbarer Emotion dem Meer und dem, was drin ist, gegenüber. In einer Sprache, bei der man genauso sagen kann, es sei ein Kinderbuch, das auch Erwachsene gerne lesen werden, wie auch, es sein ein kluges Sachbuch, das sich dem Erleben und der Verständigkeit von Kindern nicht entzieht.
„Jedes Mal wenn ich Oslo verlasse und in den Norden reise, habe ich ein Gefühl von Befreiung“.
Denn es wartete die Weite des Meeres, der salzige Geruch, das Geheimnisvolle. Und eines dieser Geheimnisse ist die Ursache des Buches. Der Erzähler will mit seinem Freund Hugo (wieder einmal) auf die Suche gehen. Einen Eishai finden. Sehen, Vielleicht gar erjagen. Was Beiden noch nie gelungen. Nichts von alldem.
Aber diese Suche und Jagd bildet letztlich nur den erzählerischen Rahmen für die Betrachtung vieler einzelner Stationen, Begegnungen auf dem Meer und durch das Meer.
Wie es sich lebt und wie man überlebt an nördlichen Meeresufern, die im Winter sehr unwirtlich werden. Was für Wesen zu finden waren oder wären (wobei nicht alle dieser Wesen tatsächlich existieren, aber auch in den Fantasiegeschichten des Buches schwingt immer auch etwas von dem mit, um das Stroksnes in der Tiefe geht und was das meer wirklich in ihm auslöst:
„Die Stunden vergehen. Wir sind mit uns und der Welt zufrieden, und ich habe nicht den Wunsch woanders zu sein. Die Landschaft (des Meeres) ist nichts, was vor mir liegt und was ich hinter mich bringen muss. Nein. Sie ist um ich herum und unglaublich präsent“.
Ein Gefühl der Verbundenheit mit sich und dem Leben, der Natur, der Welt an sich. Denn woher kam diese Welt? Aus dem Meer natürlich, ursprünglich.
Wie das ging, welchen Umgang mit dem Meer dann später die Menschen lernten (Transportwege und Navigation), wie es sich lebt als Meeresbewohner, welche althergebrachten Instinkte immer noch den Kurs ganzer Fischschwärme bestimmen und zu manch unerklärbaren Verhalten führen (die Wanderung der Wale, das Laichen bestimmter Kabeljaue an den Lofoten und vieles mehr)
Sehr kenntnisreich und dabei sehr fließend im erzählerischen Ton bringt Stroksnes dem Leser das (vor allem nördliche) Meer und was darinnen und darum herum ist nahe.
Eine sehr zu empfehlende Lektüre, die nie belehrend, aber immer informiert und informativ wirkt.