Rezension zu "Der perfekte Mann" von Morten Feldmann
„Sebastian Busch ist der perfekte Mann: humorvoll, einfühlsam und treu. Er ist sogar bereit, den lockeren Lebenswandel seiner Frau zu tolerieren. Aber als sie ihn in einem Kabarettprogramm verwurstet, ist auch für ihn die Grenze überschritten.“ (Klappentext)
Erster Eindruck: Durch die kräftigen Farben ist das Cover sehr auffällig, ebenso der Titel in Grossbuchstaben. Der Klappentext lässt auf humorvolle Stunden hoffen.
Ich musste hier einleitend den Original-Klappentext bemühen, denn durch meinen Buchabbruch nach 47 von 187 Seiten hätte ich nicht mal sagen können, wohin die Reise hätte gehen sollen. Der Schreibstil hat mir leider überhaupt nicht gefallen, ich fand es – zumindest bis Seite 47 – nicht lustig, nicht einmal amüsant. Sebastian Busch erzählt einfach so vor sich hin, z.B.
… über seine Frau, die ja eigentlich gar nicht seine Frau ist: „Meine Frau und ich sind nicht verheiratet. Wir haben den Zeitpunkt verpasst.“ (S. 7). „Sie ist Schauspielerin, allerdings keine besonders 'gute'.“ (S. 19)
… über seine Arbeit als Agent für Schauspieler
… über seine Qualitäten als perfekter Mann: „Dabei bin ich der ideale Ehemann. […] Ich bin ein Traummann.“ (S. 7)
Es hat viele (für mich ermüdende) Wiederholungen: „Es sind Menschen wie Sie und ich. […]“ „Es sind eben keine Menschen wie Sie und ich […].“ „Und selbst wenn ein Star sein ganzes Schauspielerleben lang nur Menschen wie Sie und ich spielen sollte, schafft er es im Unterschied zu Ihnen und mir, ein Mensch wie Sie und ich zu sein, für den man sich interessiert. Wenn Sie und ich dagegen vor der Kamera stehen würden […].“ „Die meisten Stars – im Gegensatz zu Ihnen und mir – haben das gewisse Etwas.“ (all diese Zitate von S. 7)
„Ich glaube, wenn ich mit mir zusammen wäre, würde ich auch fremdgehen.“ (S. 30)
Ich habe eine humorvolle, überzeichnete Lektüre in Bezug auf die Beziehung Mann – Frau erwartet, aber nicht erhalten. Leider nicht meins, schade.