Rezension
Der Wildbach Toni ist ein echter Schlawiner, der nichts anbrennen lässt. Als Bergführer gibt er Seminare für Städter, die sich durch die Ruhe der Berge gerne heilen lassen. Während er den Gästen die Augen über sich selbst zu öffnen versucht, geht im Dorf alles den Bach runter. Da streiten sich sogar der Mike und die Heidi, die bisher nicht mal wusste, wie sie ihren Mann mit einer Migräne ärgern kann. Und schuld an der ganzen Misere ist nur das Verschwinden des Zacherls vor einem Jahr. Die Anwesenheit dieses Fähnchens sorgte seit Alters her für Frieden und Eintracht im Dorf.
Der Toni, drauf aus, Traditionen zu erhalten, hetzt seine Seminarteilnehmer auf den Berg, lässt sie allerhand Abenteuer bestehen und freut sich über ihren Muskelkater. Dabei vergisst er aber nicht, verbissen für das Wiederauffinden des Fähnchens zu kämpfen. Dazu fragt er sogar die Berggeister nach der richtigen Spur ...
Wer sich selbst auf den Arm nehmen kann und dabei auch noch gerne lacht, ist mit diesem Buch bestens bedient. Es entführt in eine nicht mehr ganz so heile Welt, erklärt Traditionen und sollte nicht bierernst genommen werden. Für Flachlandtiroler gibt es ausreichende Erklärungen der nicht für alle verständlichen Ausdrücke und im Anhang findet man einige Tipps vom Toni. Zum Beispiel gibt er seinen Gästen zehn Regeln zum Glücklichsein mit auf den Weg, lässt sich über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen aus und würzt seine Weisheiten mit alpenländischen Rezepten.
Mir hat das Buch einige herzhafte Lacher beschert und immer wieder ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert.