Rezension zu "Tausendundeine Nacht" von Muhsin Mahdi
282 Märchen beinhaltet der ohne Anhang 636 Seiten umfassende Schmöker, 282 Geschichten erzählt Schahrasad (Scheherazade), die persische Prinzessin, mit Unterstützung ihrer Schwester Dinharazade ihrem Gemahl König Schahrayâr, der keiner Frau mehr vertrauen kann und deswegen seine Bräute nach nur einer Nacht umzubringen pflegt. Doch der klugen Schahrasad gelingt es in diesen Nächten mithilfe ihrer Erzählkunst, den König von ihrer Treue zu überzeugen und so ihr Leben zu behalten.
Nicht das Märchenbuch für Kinder, das die Europäer im Laufe der Jahrhunderte daraus gemacht haben, sondern dicht am Original mit all seiner Grobheit und Erotik ist diese Ausgabe der wohl berühmtesten orientalischen Märchensammlung. Als Vorlage dienten alte persisch-arabische Handschriften, die als Urfassung gelten. 25 Jahre verbrachte der Arabist und Islamwissenschaftler Muhsin Mahdi damit, diese sogenannten Galland-Handschriften zusammenzutragen und zu kommentieren. Die so entstandene dreibändige Edition hat Claudia Ott (Promotion im Fach Arabistik) wunderbar literarisch in Deutsche übersetzt.