Rezension zu "Es ging immer nur um Liebe" von Musa Okwonga
Der in London geborene, ugandische Autor Musa Okwonga landet nach seinem Studium in der Großstadt Berlin. Hier versucht er sich als Person of Colour in der neuen Umgebung einzuleben und sich als Schriftsteller und Musiker seinen Lebensunterhalt zu sichern.
An dieser Stelle beginnt Okwongas autofiktionaler Roman, der sich in drei Bereiche unterteilt. Er nimmt den Leser mit in seinem Alltag nach Berlin. Dabei steht die hektische und laute Großstadt als Synonym für sein inneres, zerrissenes und in ein Ungleichgewicht geratenes Gefühlsleben. In poetischer, anrührender Weise erzählt der Autor in der zweiten Person Singular von seiner Arbeit, seiner Freizeit und seinem Liebesleben, das einfach nicht gelingen mag. Bis er sich in Therapie bei Dr. Oppong begibt. Mit seiner Hilfe arbeitet er den frühen Verlust seines Vaters und die existentielle Angst, die sich im Laufe der Zeit seiner bemächtigt hat, auf und versucht diese zu überwinden.
Mit der außergewöhnlichen Erzählweise, fühlt man sich als Leser permanent angesprochen. Manchmal fühlte ich mich beinahe „ertappt“, manchmal reagierte ich aufgebracht, weil ich mich doch so nie verhalten würde, manchmal war ich betroffen und manchmal fühlte ich mich auch einfach nur verstanden.
Fazit:
Eine Ode an das Leben an sich, das doch stets vorwärts tanzt.