Myron Levoy

 3,8 Sterne bei 406 Bewertungen
Autor*in von Der gelbe Vogel, Ein Schatten wie ein Leopard und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Myron Levoy wurde 1930 in New York geboren und wuchs im Stadtteil Queens auf. Er studierte Ingenieurswissenschaften an der Purdue-Universität und war anschließend viele Jahre als Wissenschaftler für die Raumfahrttechnik tätig. Er begann Gedichte, Theaterstücke, Kurzgeschichten für Kinder und einen Bilderbuchtext zu schreiben, und als sich damit erste Erfolge erzielen ließen, konzentrierte er sich auf die Schriftstellerei und machte sich vor allem mit seinen Jugendbüchern einen Namen. Eines seiner bekanntesten Werke ist ›Der gelbe Vogel‹, der mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem American Book Award, dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Buxtehuder Bullen, dem Preis der Leseratten des ZDF und dem Österreichischen Staatspreis. Hauptthemen seiner Bücher sind Identitätsfindung, Probleme des Erwachsenwerdens und der Kampf gegen Vorurteile und Rassismus. Darin spiegelt sich das große Interesse Levoys an sozialpolitischen wie humanitären Themen wider, dem er auch durch sein Engagement bei verschiedensten Gelegenheiten in der Öffentlichkeit Nachdruck verliehen hat. Myron Levoy verstarb am 30. Dezember 2019.Zu dem Band ›Der gelbe Vogel‹ ist ein Unterrichtsmodell als kostenloser Download verfügbar unter www.dtv.de/service/schule-kita

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Myron Levoy

Cover des Buches Der gelbe Vogel (ISBN: 9783789107054)

Der gelbe Vogel

 (280)
Erschienen am 01.01.1999
Cover des Buches Ein Schatten wie ein Leopard (ISBN: 9783401070292)

Ein Schatten wie ein Leopard

 (67)
Erschienen am 01.12.1992
Cover des Buches Adam und Lisa (ISBN: 9783423780148)

Adam und Lisa

 (25)
Erschienen am 01.04.1991
Cover des Buches Eine Liebe in Schwarz-Weiß (ISBN: 9783401019284)

Eine Liebe in Schwarz-Weiß

 (1)
Erschienen am 01.01.1999
Cover des Buches Der gelbe Vogel (ISBN: 9783868479867)

Der gelbe Vogel

 (7)
Erschienen am 23.09.2022
Cover des Buches Drei Freunde (ISBN: 9783545331266)

Drei Freunde

 (12)
Erschienen am 01.05.1989
Cover des Buches Kelly und ich (ISBN: 9783401043562)

Kelly und ich

 (9)
Erschienen am 01.05.1998
Cover des Buches Alan and Naomi (ISBN: 9783125775817)

Alan and Naomi

 (2)
Erschienen am 13.01.2009

Neue Rezensionen zu Myron Levoy

Cover des Buches Der gelbe Vogel (ISBN: 9783868479867)
SternchenBlaus avatar

Rezension zu "Der gelbe Vogel" von Myron Levoy

Das wichtigste Buch meiner Kindheit
SternchenBlauvor 10 Monaten

Als Kind habe ich viele Bücher über die Shoah und den zweiten Weltkrieg gelesen. Als Ausdruck eines „Nie wieder“, das in meiner Familie immer klar war, und auch, um irgendwie das Grauen zu verstehen, eben, dass Antisemitismus und Faschismus NIE WIEDER geschieht. 

„Der gelbe Vogel“ hat mich als Kind am allermeisten von all diesen Kinderbüchern berührt. Die Geschichte zeigt nämlich, dass das Grauen nicht einfach mit der Befreiung der KZs oder dem Kriegsende endete. Die Überlebenden haben überlebt, aber trugen und tragen diese Erlebnisse mit sich weiter in ihren weiteren Lebensweg. Das Buch liegt mir so am Herzen, dass ich es nachgekauft habe, als es bei einem Umzug mal verloren geglaubt ging. Und dennoch habe ich nach mehrfacher Lektüre im Alter von vielleicht 10 bis 19 seit meiner Jugend nicht noch einmal gelesen. Dieses Buch hat mich so sehr bewegt, dass ich fürchtete, es würde meinem Blick als Erwachsene nicht mehr standhalten. Ich war mir dann nicht einmal mehr sicher, ob es ein Buch über die Shoah war, oder diesen Teil ausklammert, weil Naomis Vater bei der Résistance war. Das Buch tut das zum Glück nicht, aber das war mir nicht einmal mehr bewusst.

Als dann dieses Hörbuch erschien, habe ich mich endlich an eine erneute Lektüre getraut. Und erneut hat mich das Buch tief bewegt. Die Lesung von Jeremias Koschorz passt einfach wundervoll. Die Geschichte ist von Myron Levoy wirklich klug gebaut: Hauptfigur ist nicht Naomi selbst, sondern der US-amerikanische, jüdische Junge Alan (quasi die Own-Voice des Autors selbst). Alan er ist der Beobachter, den seine Eltern sanft überreden, sich um das schwer traumatisierte Mädchen zu kümmern. Stark sind dabei die Gespräche mit seinem Vater, der ihm letztendlich die moralische Entscheidung völlig überlässt. Hier wird auf Augenhöhe argumentiert, was für ein positives Bild von Kindern und Jugendlichen schon 1977 vermittelt wird. Auch ansonsten hielt für mich das Buch (fast komplett) einer heutigen Sichtweise stand. Einzig das teilweise etwas klischierte Bild von Jungen und Mädchen fand ich nicht immer ganz passend, aber selbst dies bricht der Autor selbst wieder auf. Das ist etwas, das Alan lernen muss. Und er wird auch nicht zum glorreichen Retter von Naomi, sie rettet sich mit seiner Hilfe selbst. Bis…. und bis, und da wird es bitter und traurig und deutlich, dass wir den Dämonen des Traumas nicht immer entfliehen können. Ein Moment der Unachtsamkeit kann eine Kaskade von Ereignissen in Gang setzen. Ich habe, wie schon als Kind und als Jugendliche, nun auch als Erwachsene geweint. Geweint, um die Toten und geweint um die Überlebenden.

Ich werde es demnächst mit meinem Sohn lesen. Ich scheue mich noch davor, weil ich weiß, wie sehr mich das Buch als Kind mitgenommen hat. Aber es ist so geschrieben, dass es Kinder verkraften können, weil sie spüren können, dass Menschen auch aus dem Trauma wieder ins Leben kommen können.

Ein wundervolles Buch, das sehr einfühlsam zeigt, was Trauma bedeutet. Das wichtigste Buch meiner Kindheit empfehle ich auch nach meiner Lektüre als Erwachsene von ganzem Herzen weiter. Wir müssen alle dazu beitragen, dass „Nie wieder“ auch „Nie wieder“ heißt. Gegen jeden Antisemitismus und gegen jede Menschenfeindlichkeit.

Cover des Buches Der gelbe Vogel (ISBN: 9783789107054)
Sophelliests avatar

Rezension zu "Der gelbe Vogel" von Myron Levoy

Schönes Buch über ein ernstes Thema
Sophelliestvor einem Jahr

Ich habe das Buch vor Jahren in der Schule gelesen und habe nun wieder dazu gegriffen. Das Buch hat mich wirklich erstaunt.


Die Story

Die Geschichte ist einfach, aber dennoch bewegend. Es passieren realistische Dinge und nichts wirkt aus dem Erzählfaden gerissen.


Die Charaktere

Alan, der Hauptcharakter, ist wirklich sehr sympathisch, nicht perfekt und wirkt daher nahbar. Es macht Spaß, ihm auf seinem Weg, Naomi zu helfen, zu begleiten, besonders während sich die Beziehung zwischen den Beiden entwickelt. Auch die anderen Charaktere sind einfach sehr realitätsnah und gut gestaltet, sodass man sie gut fassen kann. Das einzige, was ich kritisieren muss, ist, dass ich finde, dass Alan sich nicht seinem Alter entsprechend verhält. Er soll 12 sein, meiner Meinung nach, gerade gegen Ende des Buches verhält er sich viel mehr wie 14/15. Ich weiß, dass man das mit dem Erwachsenwerden durch seine Aufgaben erklären kann, aber gerade auch wie er über Naomi spricht, finde ich, wirkt er einfach älter.


Der Schreibstil

Ich finde den Schreibstil angenehm, auch wenn der Einstieg in das Buch ein bisschen plötzlich war und ich dadurch ein wenig überfordert war. Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass jeder Charakter eine eigene Art zu sprechen hatte und das eben im Schreibstil sehr deutlich rüber kam. 


Fazit

Ein sehr schönes Buch über ein ernstes Thema, mit dem man sich die Schrecken der Nazis sehr gut vor Augen führen kann.

Cover des Buches Der gelbe Vogel (ISBN: 9783868479867)
MissStrawberrys avatar

Rezension zu "Der gelbe Vogel" von Myron Levoy

Zerbrochen
MissStrawberryvor einem Jahr

Naomi hat Schlimmes erlebt und auch nach ihrer Flucht aus dem Frankfurt des zweiten Weltkrieges nach New York wird sie ihr Trauma nicht los. Alan, der im selben Mietshaus wohnt, soll sich ein wenig um die Zwölfjährige kümmern. Das gefällt ihm gar nicht, denn in seinem Alter ist es peinlich, sich mit Mädchen abzugeben. Noch dazu ist Naomi in seinen Augen doch nicht ganz normal. Andererseits – er weiß, dass sie gesehen hat, wie ihr Vater getötet worden ist und kann verstehen, dass das nicht ohne Folgen sein kann.

 

Das Buch ist bereits 1977 erschienen und in dieser Zeit muss ich es auch zum ersten Mal gelesen haben. Ich liebte damals die Taschenbuchreihe des dtv Verlages (dtv junior pocket), die Jugendbücher mit schwergewichtigen Themen herausbrachte. Gut 45 Jahre später finde ich die Geschichte noch immer bewegend und obwohl es sich um Geschehnisse aus der Zeit des zweiten Weltkrieges handelt, ist alles nach wie vor einfach nur top-aktuell.

 

Die Geschichte ist in der Ich-Form aus Sicht von Alan geschrieben. Er erzählt davon, wie er seine Kindheit empfindet und wie ungerecht er es fand, dass er sich um Naomi kümmern sollte, aber auch davon, dass er irgendwann sogar gern dieser Aufgabe nachging. Seine Gefühle sind ehrlich und rein, aber er ist eben ein Junge in dem Alter, in dem Mädchen doof sind und es zu Sticheleien kommt, wenn man sich da mit ihnen abgibt. Also hält er es geheim. Dass genau das im Grunde den Anstoß zu einem Drama gibt, hätte vermutlich nicht mal ein Erwachsener erahnen können.

 

Das einander Annähern ist sehr schön beschrieben, man kann sich sehr gut hineinversetzen und die Entwicklung nachvollziehen. Auch das Einstürzen des zarten Glashauses, die Folgen, die Machtlosigkeit, das Verlustgefühl, für mich alles nachvollziehbar. Und nach wie vor gültig, nicht angestaubt, nicht veraltet, immer noch gültig. Genau das macht Angst.

 

Jeremias Koschorz hat das Hörbuch mit ganz viel Gefühl für die Situationen eingesprochen und die Figuren lebendig werden lassen. Fünf Sterne!

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Community-Statistik

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