**** Worum geht es? ****
Sumayya ist 12 Jahre alt und besucht wie jedes Kind ihres Alters die Schule. Sie lebt als Muslimin in Deutschland und trägt aus Überzeugung bereits den Hijab. Ganz zum Bedauern einer Lehrerin, die einzig etwas von den westlichen Werten zu halten scheint und Ismail, der alleinerziehende Vater von Sumayya, das Jugendamt buchstäblich auf den Hals hetzt. Und so das Unglück will wird Ismail auch noch in polizeiliche Ermittlungen verstrickt. Längst nicht mehr an die Neutralität des Staates glaubend trifft Ismail für sich und seine Tochter eine folgenschwere Entscheidung.
**** Mein Eindruck ****
Ein Roman über das Gefühl von Freiheit und Freiheitsberaubung, dem Kampf um die Meinungsfreiheit, für seine Überzeugungen einzustehen und ganz viel Mut eines 12 jährigen Mädchens. Sumayya imponierte mir mit ihren starken Überzeugungen und der Fähigkeit zu argumentieren. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und wollte den Kampf mit ihr ausfechten. Die Beziehung zwischen ihr und ihrem Vaters ist zutiefst berührend, Sumayyas Wesen eine Inspiration und der Austausch mit weiteren Charakteren informativ und schlichtweg unterhaltend. Die Autorin trifft hier genau den richtigen Ton, wart die Distanz und lässt den Erzähler nicht urteilen. Dem Lesenden bleibt eine Wertung ganz selbst überlassen. Ich fand dies besonders anregend und zugänglich. Das Buch vermittelt interessante Werte, Einblicke in die muslimische Kultur und überzeugt mit einer klaren Botschaft die Sumayya transportiert. Ein rundum gelungenes Buch und eine wundervolle Stimme in der zeitgenössischen Literatur.
**** Empfehlung? ****
Ein Roman der die Leserschaft mitnimmt und zu begeistern weiß. Tiefere Botschaften und den Einblick in eine nicht westliche Kultur ist inklusive. Bereichernd und damit eine klare Leseempfehlung!