N.J. Lysk

Ich weiß, dass n.j.lysk teilweise brutal schreiben kann - ebenso wie tiefgehend berührend - und die Protas zum Teil auch in schrecklichen Situationen belässt/ zurücklässt.

Für diese Kurzgeschichte hatte ich allerdings während des Lesens eine andere Hoffnung. Die am Ende zerplatzt.

Der Aufbau der Handlung ist interessant, ebenso die Nebencharaktere - auch wenn die Geschichte eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung mit sich bringt.

Ich gebe 3,5 Sterne - es wären vier gewesen, hätte das Ende mich nicht so enttäuscht. 

Das hat es nicht nur inhaltlich - von dem her, was passiert - sondern auch insofern, wie es passiert/ in welcher Stimmung und Situation die Geschichte aufhört. Zumindest hätte ich mir dafür am Ende etwas mehr Schilderung der Charaktere und gemeinsamen Zeit gewünscht.

Schade.

Durchaus interessant - inhaltlich und sprachlich manchmal aber etwas wirr.

Ich mochte etliche Bücher des*der Autors*in. Und da es hier nicht allzu düster zu werden schien, hatte ich mich auf die Geschichte gefreut.

Gleich zu Beginn kommt es zu der alles verändernden Situation - und den Rest der Geschichte über versuchen die drei Freunde nun, das Beste aus dem Ganzen zu machen. Emotional, ihre Freundschaft betreffend und die geplante Zukunft.
Ich mochte die Charaktere und den Aufbau der Geschichte -
muss aber dazu sagen, dass es sowohl inhaltlich zum Teil etwas verwirrend war (die Frage nach Aris Interesse an Frauen z.B.) als auch vom Aufbau her / sprachlich. Manchmal war man als Leser*in einfach abgehängt. Man verstand manche Teilsätze an dieser Stelle gar nicht, ist dadurch aus der Situation gerissen gewesen und hatte das Gefühl, dass etwas dazwischen fehlt.
Die ganze Thematik der Schwangerschaften und entsprechenden Wissenssuche machte den Hauptteil aus, war aber auch etwas wirr bzw. zu punktuiert - und es fehlte hier eindeutig mehr Text und Kontext, der das Ganze erklärt und einbettet. Ich konnte aber aufgrund anderer Bücher von der*dem Autor*in auf Wissen zurückgreifen und es verstehen.
Erwähnenswert finde ich die Demi-Präsenz mit Ari. Demi-Sexualität findet man recht selten in Geschichten und ich lese gern darüber.

Mit großer Feinfühligkeit wird hier die Geschichte zweier Protagonisten erzählt, die nicht in die ihnen von außen zugeschriebene Rolle passen. 

Tristan kann und möchte diese Rolle nicht erfüllen, die Rolle eines unterwürfigen Omegas, der sich den Traditionen und Regeln unterwirft. Sein Rudel akzeptiert dies - und er erhält Anerkennung und Wertschätzung. Nicht zuletzt von seinem besten Freund. - Mit dem ihn mehr verbindet, als es sollte. Eine gemeinsame Vergangenheit. Doch er studiert und wird zum Rudelarzt, setzt sich für die Emanzipation der Omegas ein - und das nicht nur in seinem Rudel. Er hält international auch Vorträge. Um aufzuklären. Um zu helfen. 

Dabei trifft er auf einen 13 Jahre jüngeren Alpha. 

Lylle, der für einen Alpha zu klein ist, der höflich und zurückhaltend ist. Der für die Thematik brennt. Da er dachte, als Omega zu präsentieren (zum Omega zu werden). So wie der Rest seines Rudels es ihm jahrelang einredete. Auch seine Familie. Er ist der Sohn des Rudel-Alphas - und dennoch ist er permanentem Mobbing ausgesetzt.  

Von beiden Männer erfordert es Mut, zu sich zu stehen. Und sich einander anzunähern. Behutsam, unsicher - und doch entschlossen, das Geschenk ihres Kennenlernens nicht zu verschwenden. 

Wow, wow, wow. 

Ein Buch voller Zartheit und Entschlossenheit, Mut, Sorge, Engagement - und Hoffnung. 

Auf Glück.