Cover des Buches Die Erbin der Welt (ISBN: 9783442266692)
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Rezension zu Die Erbin der Welt von N.K. Jemisin

Die Erbin der Welt

von Themistokeles vor 8 Jahren

Rezension

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Themistokelesvor 8 Jahren
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich selten einen Roman, ob Fantasy oder aus einem anderen Genre gelesen habe, der mich so verwirrt hat, wie dieser hier. Ich bin auf die Reihe aufmerksam geworden, da sie zum einen ganz interessant klang, zum anderen aber auch auf dem Klappentext gelobt wurde. Woher dieses Lob jedoch genau resultiert, wurde mir beim Lesen nicht richtig klar.

Zunächst wird man direkt in die Geschichte um Yeine Darr geworfen, in eine Welt, die sehr groß und auch zwar irgendwie durchdacht wirkt, von der man aber immer nur kleine Bruchstücke zu greifen bekommt, wie Namen von Orten, durch die man sich zwar teils ihre Lage vorstellen kann, aber eine Karte hätte hier durchaus weiter geholfen. Zudem scheint es noch eine sehr klare Politikstruktur zu geben, die man aber zunächst auch nicht wirklich greifen kann, ebenso welche Rassen es in dieser Welt gibt und wie weit sie wohl eigentlich von ihrem Fortschritt ist. Zum einen wirkt vieles, sehr typisch für Fantasy-Welten, mittelalterlich, aber es gibt auch Dinge wie Damentoiletten, was mich dann wieder vollkommen verwirrt hat, da es einfach zu modern wirkte. Vieles von dieser Verwirrung ist sicher auch einfach dem Erzählstil geschuldet, der an sich einfach sehr speziell ist. Zum einen erlebt man alles wirklich nur aus der Erzählperspektive von Yeine, die aber nicht ein typischer Ich-Erzähler ist, sondern etwas auktoriales hat, teils bekommt man das Gefühl, dass sie schon deutlich mehr weiß, als sie erzählt, an einigen Stellen springt sie sehr in der Geschichte umher, landet plötzlich mit ihrer Erzählung in der Vergangenheit oder ganz woanders. Zum anderen ist auch einfach vieles nicht ausreichend erklärt, sodass man nie wirklich dazu kommt, dass man auch wirklich alle Zusammenhänge richtig greifen kann.

Nach und nach wird es etwas besser und die Götter dieser Welt, die von der herrschenden Familie und dem Gott, an den diese glaubt, versklavt wurden, sind auch bei weitem nicht uninteressant, auch wenn ich manchen Part der “Liebesgeschichte”, die in diese Buch eingebaut wurde, nicht benötigt hätte, da es einfach nicht so wirklich hineinpassen will, sowohl vom Stil, als auch von ein paar anderen Aspekten. Auch Yeine ist durchweg ein Charakter, der mir nicht ganz schlüssig werden konnte. Das liegt wohl vor allem auch daran, dass ich neben ihr noch diese Welt versucht habe zu verstehen, die mir immer noch nicht ganz klar ist.

Allgemein sicher zwar eine ganz interessante Idee, aber nicht wirklich gut umgesetzt. Ich habe mich einfach viel zu verwirrt gefühlt und bin aber neugierig, ich habe mir ja gleich alle drei Bände gekauft, ob das in den anderen beiden, mit anderen Protagonisten noch besser wird, oder vom Stil so seltsam bleibt.
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