Flaubert macht sich im Oktober 1849 auf in den Orient. Er ist 28 Jahre alt, jung, unternehmungslustig, von der heimischen Regelmäßigkeit und seiner Mutter angeödet. Von Frankreich aus mit dem Schiff zunächst nach Ägypten. Dort einmal den Nil aufwärts, dann wieder abwärts. Was er sieht ist nicht nur das als selig empfundene Mittelmeer, sondern auch Skurrilitäten der Einheimischen: dreckige Witze, kopulierende Pärchen, Maulesel, antike Statuen, Paschas oder Festgelage. Unterwegs ist er mit zwei männlichen Freunden und einem Sack Flöhe, die abends beim Briefe schreiben übers Blatt Papier hüpfen würden. Die Gesundheit ist gut – das schreibt er immer wieder. Nach Ägypten folgt eine Reise von Beirut ans Tote Meer und von dort aus zurück – über Tripolis – wieder nach Beirut. Über Rhodos mit dem Schiff zurück nach Frankreich.
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Flaubert schreibt in knapper, dokumentarischer Art über seine Eindrücke und Reisestationen. Seine Art der Beschreibung ist anregend, man reist quasi „mit“. Der Insel-Ausgabe sind im Anhang eine Karte mit den Reiserouten und zeitgenössischen s/w-Fotographien beigegeben, die einen Eindruck davon vermitteln, was Flaubert auf seine Tour gesehen haben könnte.
Rezension zu "Reisetagebuch aus Ägypten" von Gustave Flaubert