Nadine Pungs

 4,6 Sterne bei 54 Bewertungen
Autor*in von Das verlorene Kopftuch, Nichtmuttersein und weiteren Büchern.
Autorenbild von Nadine Pungs (©Alexander Vejnovic)

Lebenslauf

Nadine Pungs ist Schriftstellerin. Sie studierte in Düsseldorf Literaturwissenschaft und Geschichte. Davor, währenddessen und danach tingelte sie als Kleinkünstler durchs Land, spielte am Theater, sang Chansons und organisierte Comedy-Shows. Seit vielen Jahren schon reist sie um den Globus, sammelt Geschichten ein und verarbeitet sie literarisch.

Alle Bücher von Nadine Pungs

Cover des Buches Das verlorene Kopftuch (ISBN: 9783492406345)

Das verlorene Kopftuch

(23)
Erschienen am 02.03.2020
Cover des Buches Nichtmuttersein (ISBN: 9783492062879)

Nichtmuttersein

(15)
Erschienen am 28.07.2022
Cover des Buches Meine Reise ins Übermorgenland (ISBN: 9783890295244)

Meine Reise ins Übermorgenland

(10)
Erschienen am 02.03.2020
Cover des Buches Frühling in Saudi-Arabien (ISBN: 9783890295527)

Frühling in Saudi-Arabien

(6)
Erschienen am 26.09.2024

Neue Rezensionen zu Nadine Pungs

Cover des Buches Nichtmuttersein (ISBN: 9783492062879)
downey_jrs avatar

Rezension zu "Nichtmuttersein" von Nadine Pungs

downey_jr
Ein Plädoyer für die Entscheidungsfreiheit für oder gegen Mutterschaft

Ist man nur als Mutter wirklich Frau? Leider ist das auch heutzutage noch in vielen Köpfen so drin, was ich sehr traurig finde.

Nadine Pungs möchte keine Mutter sein. Das können viele nicht akzeptieren, seien es Bekannte/Freunde oder gar Fremde.

Eine Frau, die offen über ihre Entscheidung gegen Mutterschaft spricht, ist vielen ein Dorn im Auge, da sie nicht dem typischen Rollenklischee entspricht.

Nadine Pungs geht der Frage, warum dies so ist, teilweise sehr persönlich nach. Auf der anderen Seite geht es um die Rolle der Mutter im Allgemeinen, um ungewollte Schwangerschaften/Schwangerschaftsabbrüche, die Geschichte des Patriarchats und so weiter.

Die Autorin hat mit Müttern, "Nichtmüttern" und auch ungewollt kinderlosen Frauen gesprochen. Der Schreibstil sowie der Ton der Autorin sind immer passend und treffend.

Sie möchte mit ihrem Buch keineswegs sagen, dass Kinderlosigkeit "besser" ist - es geht ihr einzig und allein darum, gleichwertige Akzeptanz für beide Lebensentwürfe zu fordern.

Meiner Meinung nach ist "Nichtmuttersein" von Nadine Pungs ein sehr kluges, wichtiges und lesenswertes Buch, völlig unabhängig davon, ob man Kinder hat oder haben möchte, keine Kinder hat und/oder keine haben möchte. Jede*r sollte das Recht haben, ihr/sein Leben so zu gestalten, wie sie/er es möchte. Dieses Buch ist ein Plädoyer für die Entscheidungsfreiheit - ganz klare Leseempfehlung!


"Während keine Frau schwanger wird, um dem Staat ein Kind zu schenken, müssen sich Kinderlose dafür rechtfertigen, dem Staat kein Kind zu schenken", schreibt Tanja Dückers in ZEIT ONLINE.


"Was ist das Gegenteil von Mutter? Ist es die Nichtmutter? Es gibt keinen anderen Begriff. Aber "Nichtmutter" klingt wie ein Negativabzug einer Farbfotografie. Man muss das Wort gegen das Licht halten, um die Umrisse zu erkennen. Ich bin Nichtmutter, jedoch keine Nichtperson. Das "Nicht"  in "Nichtmutter" wirkt trotzdem wie der Fingerzeig auf den Mangel. Wie bei" Nichtschwimmer" oder "Nichtwähler". Ich habe keinen Mangel. Ich bin vollständig. Ohne Fruchtbarkeit sogar vollständiger als jemals zuvor. Was bin ich? Das, was ich bin. Nichtmutter. Aber auch Nichtraucher. Hier steht das "Nicht" für die klügere Entscheidung. Und der "Nichtstuer" handelt zuweilen weise. Eine Sache nicht zu tun ist nämlich oft verantwortungsvoll. Ein "Nicht" muss nicht zwingend falsch sein. Ein "Nicht" kann das Positive in sich tragen. Denn: Wer Nein zu etwas sagt, sagt Ja zu etwas anderem."

Cover des Buches Frühling in Saudi-Arabien (ISBN: 9783890295527)
Lottchens avatar

Rezension zu "Frühling in Saudi-Arabien" von Nadine Pungs

Lottchen
Ein Land voller Widersprüche

Saudi-Arabien ist ein Land, wo ich jetzt nicht unbedingt alleine hinreisen würde. Neugierig hat es mich aber schon immer gemacht. Deswegen habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut, das tiefere und vor allem persönliche Einblicke in diesem Land gewährt. Obwohl die Politik natürlich immer noch eine Rolle spielt, lernt man hier die Gesellschaft in seiner Alltäglichkeit kennen. Man begegnet viele sympathische und hilfsbereite Menschen, lernt mehr über die verschiedene Traditionen innerhalb dieses Wüstenlandes und staunt über die vielen Gegensätze, die man eigentlich nicht erwarten würde.

Nadine Pungs nimmt uns mit quer durch Saudi-Arabien. Sie schreibt direkt und subjektiv. Man erlebt alles durch ihre Augen, trotzdem hat man das Gefühl, selbst dabei zu sein. Was mir sehr gut gefallen hat, ist ihre Ehrlichkeit. Falls sie Angst hatte oder ihr etwas nicht gefallen hat, hat sie das genauso aufgeschrieben, als ihre vielen tollen Erfahrungen. Auch wenn ein Ort, den sie besucht hat, nicht viel zu bieten hatte, hat sie das einfach offen erwähnt. Deswegen habe ich mich auch immer so mit ihr gefreut, wenn es dann doch noch eine schöne Überraschung gab, was in der Regel an den unglaublich gastfreundlichen Menschen gab, die sie begegnet ist.

Durch die Lektüre dieses Buches habe ich Saudi-Arabien auf jeden Fall viel besser kennengelernt. Mir ist klar geworden, dass es ein extrem komplexes Land ist mit vielen warmherzigen Einwohnern. Einerseits ist es eine absolute Monarchie, wo man sich hüten muss, etwas negatives über das Königshaus zu sagen. Andererseits hat sich das Land in den letzten Jahren sehr gewandelt. Es gibt mehr Möglichkeiten für Frauen sich bilden zu lassen oder Arbeiten zu gehen. Auch allgemein ist das Leben angenehmer geworden. Kinos zum Beispiel oder Musik sind nicht mehr verboten. Etwas, worüber sich die meisten Menschen in Saudi-Arabien sehr freuen.

Es gibt aber auch noch viele Traditionen, die in Ehre gehalten werden. Je nach dem wo man sich im Land befindet, wird strenger darauf geachtet. In Riad, der Hauptstadt, zum Beispiel ist alles viel lockerer als in Nadschran, wo die Stammeszugehörigkeit noch immer eine wichtige Rolle spielt. Die Geschichte des Mannes, der noch nie das Antlitz seiner Frau gesehen hat, weil sie immer Niqab trägt, sie aber schon sechs gemeinsame Kinder haben, finde ich schon bemerkenswert. Andererseits wird von vielen Frauen in dem Buch berichtet, dass sie eine Vollverschleierung als Freiheit empfinden. Sie können sich hinbewegen wohin sie wollen und werden nicht wiedererkannt. Als sie dann aber nur unter Frauen sind und ihre Abayas, Kopftücher und Niqabs ablegen, ist immer dieses Staunen da, wenn man seine Gesprächspartnerin zum ersten Mal ins Gesicht blicken kann. Übrigens tragen nicht alle Niqab. Das darf man als Frau in Saudi-Arabien mittlerweile selbst entscheiden.
 Gegenüber der vielen Traditionen steht die hohe technologische Entwicklung, die man im Land beobachten kann. Vieles ist schon komplett digitalisiert worden und auch Apps wie SnapChat sind sehr beliebt. Große Bauvorhaben werden geplant und unglaublich viele junge Menschen haben einen Universitätsabschluss.

In diesem Land gibt es unglaublich viel zu entdecken. Historische Stätte, Museen, unglaublich schöne Architektur, leckeres Essen und sympathische, gastfreie Menschen. Man wird aber auch mit unschönen Sachen konfrontiert: die vielen Gastarbeiter, die oft als zweitrangig angeschaut und nicht immer gut behandelt werden oder, dass man oft vor verschlossenen Türen steht, wenn man was besuchen möchte, weil die Öffnungszeiten eher flexibel gehandhabt werden. Trotzdem bin ich der Meinung nach dem Lesen dieses Buches das Saudi-Arabien eine Reise wert ist und viel zu bieten hat. Egal ob man tatsächlich hinreisen möchte oder nicht, ist dieses Buch unglaublich lesenswert, wenn man dieses Land, seine Einwohner, seine Geschichte und seine Kultur besser kennenlernen möchte. Mir hat es auf jeden Fall unglaublich gut gefallen.

Cover des Buches Frühling in Saudi-Arabien (ISBN: 9783890295527)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Frühling in Saudi-Arabien" von Nadine Pungs

sabatayn76
'Ein Streifblick auf allzu Menschliches.‘

‚Ich erzähle von normalen Frauen und Männern. Von ihren Hoffnungen. Von ihren Zerrüttungen. Von all den Vieldeutigkeiten, die ein Leben vielschichtig machen. Manche suchen das Glück, einige sehnen sich nach Liebe, andere zerbrechen am Dasein. Ein Streifblick auf allzu Menschliches.‘ (Seite 9)

Nadine Pungs, von der ich bereits ‚Das verlorene Kopftuch‘ und ‚Meine Reise ins Übermorgenland‘ mit großer Begeisterung gelesen habe, erzählt in ‚Frühling in Saudi-Arabien‘ von ihren Reisen nach und durch Saudi-Arabien. Erst 2019 war es für jedermann möglich, ein Touristenvisum für dieses abgeriegelte Land zu erhalten, und Pungs nutzt die Chance und bereist Saudi-Arabien 2020 für 21 Tage und drei Jahre später für drei Monate.

Pungs besucht u.a. die Hauptstadt Riad, Medina - die Stadt des Propheten -, Nadschran an der Grenze zum Jemen, die Farasan-Inseln und das konservative Buraida.

Sie erzählt in ihrem Buch von Widersprüchen, von der langsamen Öffnung des Landes, von Reformen und von gelebter Scharia.

Hier kann man nicht nur viele spannende Anekdoten von Pungs selbst und von einigen historischen Personen wie Gertrude Bell lesen, sondern Pungs vermittelt auch viel Wissen über Saudi-Arabien und über den Islam, Muhammed und den Wahhabismus. Da ich mich bereits viel mit der Arabischen Halbinsel, Saudi-Arabien, dem Islam etc. befasst habe, bin ich hier auf viel Bekanntes gestoßen. Da ich mich bisher aber kaum mit Saudi-Arabien nach 2019 auseinandergesetzt habe, habe ich hier viel Neues gelesen, z.B. was Reformen und Veränderungen angeht.

Da Pungs eine sehr sympathische Autorin ist und sich voll und ganz auf Land und Leute einlässt, habe ich sie sehr gerne bei ihren Reisen durchs Land begleitet, habe die saudische Welt ein wenig durch ihre Augen gesehen. Und da ich selbst bereits im Jemen war, der im Buch immer mal wieder erwähnt wird, habe ich mich hier auch an viele schöne Momente meiner Jemen-Reise erinnert.

Gelungen fand ich auch die eingestreuten arabischen Sätze und die arabisch geschriebenen Städtenamen, was nicht nur schön aussieht, sondern gleich eine gute Wiederholung meiner Arabisch-Kenntnisse war.

Mein Lieblingsreisebericht 2024!

‚Saudi-Arabien enthält Vielheiten. Da ist das Helle und das Dunkle. Das Schöne und das Schreckliche. Und alles dazwischen.‘ (Seite 271)

Gespräche aus der Community

Unternehmt mit uns eine außergewöhnliche Reise in den Iran! 

»Was denke ich über den Iran? Über dieses Land, das mich verwirrt und das keine schlichte Antwort zulässt? Es gibt so viel, was ich sagen könnte.« 
 
Der Iran ist ein Land voller Widersprüche. Voller Farben und Schönheit, aber auch Gewalt und Verbote. Es ist ein zerrissenes Land. Die Autorin Nadine Pungs begibt sich auf die Suche nach genau diesen Brüchen und Rissen und hat mit ihrem Buch "Das verlorene Kopftuch" einen ganz besonderen Reisebericht geschrieben. 

An diesem Fragefreitag habt ihr die Gelegenheit, der Autorin Nadine Pungs alle Fragen zum Thema Iran, Reisen und fremde Kulturen zu stellen. Also ran an die Tastatur! Zu gewinnen gibt es 5 Exemplare von "Das verlorene Kopftuch".

Mehr zum Inhalt
Ein Glas Wein trinken, ohne Kopftuch über die Straße laufen und einfach einen Mann küssen. Da, wo Nadine Pungs sich hinbegibt, ist all das strengstens verboten, werden Frauenrechte nicht sonderlich geachtet und können alltägliche Dinge mit Peitschenhieben bestraft werden. Ihr Ziel: der Iran. Mit Schmugglerbussen und Taxifahrern, die während der Fahrt zum Himmel beten, reist sie von Teheran über den Persischen Golf im Süden bis fast an die Grenze zu Aserbaidschan im Norden. Dabei möchte sie herausfinden, was sich hinter dem leidigen Begriff »Achse des Bösen« verbirgt und wie der Iran abseits westlicher Klischees tatsächlich tickt. Schließlich bekommt sie nicht nur einen Wein angeboten, sondern mehrere ... Der Verlust des Kopftuchs scheint somit unvermeidlich. Und als sie auch noch dem smarten Kourosh begegnet, ist das Chaos perfekt. Eine poetische Reise hinter den Schleier, in ein zerrissenes Land voller Menschlichkeit und Schönheit.


»Hier ist eine Frau unterwegs, die nichts versteckt, auch nicht die Mühsal der Fremde, die Sprachlosigkeit, die Unruhe. Und die sie in einem Ton schildert, der swingt und uns daran erinnert, was dreißig stille Buchstaben vermögen.« – Andreas Altmann

Mehr zur Autorin
Nadine Pungs, geboren 1981, hat Literaturwissenschaft und Geschichte studiert. Seit vielen Jahren zieht es sie auf der Suche nach Intensität und Schönheit immer wieder in die Welt. Zumeist allein. Wenn sie nicht reist, steht sie als Kleinkünstlerin auf der Bühne und verdient damit ihren Lebensunterhalt. Sie lebt in Düsseldorf.

Gemeinsam mit MALIK verlosen wir 5 Exemplare von "Das verlorene Kopftuch" unter allen Fragestellern! Einfach auf den blauen "Jetzt bewerben"-Button klicken und fleißig Fragen stellen!

Wir freuen uns, dass Nadine Pungs Zeit gefunden hat und wünschen euch und natürlich der Autorin ganz viel Spaß beim Fragen stellen und Fragen beantworten!


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