Rezension zu "Ungelogen" von Nadja Abdel Farrag
Wann schreibt man eigentlich seine Memoiren? Ich hatte bisher immer gedacht, wenn man wirklich etwas erlebt hat, oder in irgendeiner Form die Menschheit weiter gebracht hat.
NichtNaddel! Sie ist nur eben ein "total" normaler Mensch, die außer Dieter kennenzulernen und wieder von ihm getrennt zu werden aber auch gar nichts Auffälliges erlebt hat. Dieses Nichts bringt sie uns "mit neuem Selbstbewusstsein" und mit äußerst begrenztem Vokabular bei, und zwar in allen möglichen Variationen von "super" und "total". Der erste Kuss, die Schule, ein bisschen Zurückmeckern gegen Dieter's "Wahrheit" - und als absolutes Highlight Dieters Penisbruch. Okay, immerhin hat Naddel laut Spiegel den seit langem untergegangenen Genre "Dienstmädchenroman" wiederbelebt.