Cover des Buches Märchenblut (ISBN: 9783734776335)
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Rezension zu Märchenblut von Nadja Roth

"Es war einmal ..."

von wortgetraenkt vor 8 Jahren

Rezension

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wortgetraenktvor 8 Jahren

So fangen alle schönen Märchen an, aber in diesem Buch werden die Märchen neu ausgelegt - brutal & erbarmungslos!

Auf dem Buchrücken ist die Warnung "Achtung, blutig! Nichts für schwache Nerven" zu lesen - genau das richtige für mich! Wir begleiten die Geschichte aus mehreren Perspektiven: die Ermittlerin Elli & ihr Team und den Täter in der Gegenwart & durch Rückblicke.

Das beste kommt zum Schluss - also beginne ich mit dem Sternenabzug:
Die Ermittlerin Elli wird jeder Frau sympathisch sein! Sie hat soeben eine langjährige Beziehung hinter sich gelassen & ließ sich nach Ludwigshafen versetzen, wo zum Glück ihre Freundin lebt und Elli zunächst bei ihr wohnen kann. Eine Ermittlerin, die vor einigen Jahren sehr sportlich und durchtrainiert war - mit den Jahren der Beziehung jedoch eher unbeweglich wurde & ebenso zunahm. Damit nicht genug scheint ihr neuer Chef ein wirklich attraktiver Mann zu sein & völlig unproblematisch verläuft das Zusammenarbeiten nicht.
Klingt alles ein wenig fad? Ja, so erging es mir leider auch! Die Ermittlungen möchte ich erstmal ausklammern, denn in den "Elli-Abschnitten" kommen sehr viele private Aspekte. Zum einen nicht zu verhindern: neue Arbeitsstelle, neue Kollegen etc., jedoch hätte man dies auch knapper verfassen können, ja sogar bestimmte Punkte einfach weglassen können! Wie bspw. die Thematik - duze ich oder nicht - ja das war die Frage ... Ich drücke es mal ganz unverblümt aus: die privaten Abschnitte sind Frauenlektüre, anders kann ich es leider nicht beschreiben!

ABER!!: wenn ich mein Augenmerk alleinig auf die "Täter-Abschnitte" richte, dann sind hier 5 Sterne zu vergeben!! Seien es die Rückblicke oder gegenwärtigen Momente, hier weiß die Autorin Nadja Roth zu erschüttern. Zu Grunde liegt eine nicht unrealistische Vergangenheit, die durch das lesen immer düsterer wird. Schonungslos beschreibt sie die Taten und Vergangenheit. Die Opfer erleiden einen qualvollen Tod, welcher in seiner grundlegenden Form in den Märchen der Gebrüder Grimm wiederzufinden ist, bspw.: "Was rumpelt und pumpelt in meinem Bauch herum? Ich meinte, es wären sechs Geißlein, so sind`s lauter Wackerstein ..." Und wie sind diese in den Bauch gelangt? Dies erfährt der Leser bereits im Prolog, welcher es in sich hat! Qualvoll & nackt auf einem Seziertisch - am Ende tot, den Trichter noch im Hals ...

Wer ist das Opfer und wer der Täter? Kann eine grausame Tat mit einer anderen vergolten werden? Dies sind nicht die Fragen des Thrillers bzw. der Autorin - sie stellen sich ganz automatisch!

Das Ende hält dann noch eine Überraschung bereit - für mich nicht völlig unerwartet, aber es bestätigte sich ein leiser Verdacht, welcher im Verlauf des Buches verloren ging. Ein gelungener Abschluss des Thrillers.

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