Rezension
tedescavor 12 Jahren
Machfus hat eine ganze Reihe Bücher über das antike Ägypten geschrieben, die im Grunde immer die aktuelle Situation in seinem Heimatland anprangern. Dazu gehört auch "Radubis", die Geschichte einer Kurtisane, unter deren Einfluss das Land und Leute erbarmungslos ausgebeutet werden. Radubis ist berühmt für ihre Schönheit, und auch der Pharao erliegt ihr bedingungslos. Beide erleben zum ersten Mal in ihrem Leben die wahre Liebe und ergeben sich dieser ohne Rücksicht auf Verluste, bis letztendlich das Volk sich erhebt und zur Wehr setzt. Wenn man auf die Geschehnisse der letzten Jahre in Ägypten zurückblickt, dann kommt einem diese Handlung seltsam vertraut vor, und auch in der Zeit des Entstehens des Romanes dürfte es für das einfache Volk nicht anders gewesen sein. Das Buch besticht durch eine einfache klare Sprache, wobei diese auch manchmal etwas seltsam klingt. Im Nachwort habe ich gelesen, dass sie "die Fremdheit der priesterlichen Gesänge und der pharaonischen Verkündigungen" widerspiegelt - darauf wäre ich selbst natürlich nicht gekommen. Wenn man sich für das antike Ägypten interessiert, erfährt man viel darüber, wie die Menschen vor 4.000 Jahren gelebt haben, allein dafür mag ich das Buch. Ausserdem ist es eine Liebesgeschichte, die durchaus ihre romantischen und ergreifenden Momente hat. Alles in allem ein lesenswertes Buch.