Cover des Buches Wir waren hier (ISBN: 9783473401390)
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Rezension zu Wir waren hier von Nana Rademacher

Wir waren hier

von mysticcat vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Tolle Dystopie!

Rezension

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mysticcatvor 8 Jahren

Dieses Buch habe ich vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten - vielen Dank dafür!

Qualität und Aufmachung:
Nach einmaligem vorischtigen Lesen ist der Buchrücken leider etwas schief geworden und somit kein Schmuckstück mehr fürs Bücherregal. Bei dem günstigen Preis für ein Hardcover waren aber irgendwo Schwächen zu erwarten. Das Buch hat auch unter dem Papierschutzumschlag das gleiche Cover wie auf dem Umschlag - und das ist gut so. Für die Umwelt mag ja das Papier besser sein, aber dadurch wird der Umschlag anfällig für Feuchtigkeit und Schmutz und kann nicht abgewischt werden - gerade bei der Zielgruppe Jugendliche mitunter ein Problem und schade, denn hier hätte mit einfachen Mitteln mehr getan werden können. Der Papiereinband bekommt schon auf der Kante die ersten unschönen Stellen - und das, obwoh ich sehr pfleglich mit diesem Buch umgegangen bin.
Die Papierqualität überzeugt - das Umblättern fällt, auch bei Wind, leicht.

Worum geht es?
Das Buch beginnt am 13. Oktober 2039 mit einem Blogbeitrag der 15-jährigen Anna, die Handlung spielt in Berlin. Es herrscht Bürgerkrieg, nach anderen Kriegen, Anna kann sich kaum an eine friedliche Zeit erinnern, auch das gemeinsame Einkaufen mit den Eltern im Supermarkt liegt lange zurück. Das Internet wird kontrolliert und ist kaum erreichbar, denn Strom gibt es nur noch selten und auch Nahrungsmittel werden knapp. Anna lebt in einer zerbombten Wohnung, wann das nächste Essen ausgegeben wird ist unklar und Lage sowie Aussicht sind trostlos.
Über ihren Webblog lernt sie einen Burschen kennen - und möchte mit ihm gemeinsam ums Überleben und eine bessere Zukunft kämpfen.

Meine Meinung:
Distopien stehen hoch im Kurs - erst im letzten Jahr ist das Buch "Young World - die Gangs von New York" erschienen, das auch aus der Perspektive von Jugendlichen erzählt wird, und die Stadt (Welt), wie wir sie kennen, ist zusammengebrochen. Im Gegensatz zu Young World konnte mich "Wir waren hier" wirklich überzeugen - ich konnte nicht aufhören zu lesen, und das, obwohl ich gar nicht weiß, was ich spannend fand. In Anna konnte ich mich schwer hineinversetzen, aber ihre Geschichte mitzuverfolgen fand ich sehr interessant.
Ich finde auch die verschiedenen Gesellschaftsveränderungen, die in diesem Buch beschrieben werden, spannend und nachvollziehbar. In Berlin herrscht eine Militärdiktatur, wie wir sie momentan nur aus anderen Teilen der Welt kennen. Die Gründe, die für die aussichtslose Lage genannt werden, sind unterschiedlich und Anna ist etwas orientierungslos, denn so gut versteht sie sich nicht in Politik und politschen Verstrickungen.
Die Wendungen im Buch haben gut gepasst und nicht konstruiert gewirkt, auch der Zeitrahmen war mit 2039 vorstellbar nahe und doch noch ausreichend weit entfernt, um Zeit und Raum für verschiedene Entwicklungen zu haben.

Um die Handlung nicht zu spoilern, möchte ich auf keine Details des Buches eingehen. Nur zusammenfassend, dass dieses Jugendbuch sicher auch noch anderen Erwachsenen gefallen wird - und ich mir gut vorstellen kann, dass es auch bei der eigentlichen Zielgruppe gut ankommt, denn die Sprache ist auch für Jugendliche einfach genug.

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