Rezension zu "Liebe deinen Körper" von Nancey R. Pearcey
Kann Toleranz ein Fehler sein? Nancy R. Pearcey stellt in ihrem neuen Buch „Liebe deinen Körper“ die aktuelle Diskussion aus Sicht der Postmoderne und die Antworten des Christentums gegenüber.
Nach einer ausführlichen Einführung und erste Hinweise auf die Problematik, die entstehen kann, wenn der Mensch nicht mehr als ganzheitlich gesehen wird, zeigt die Autorin anhand der Themen „Abtreibung, Euthanasie, Homosexualität und Transgenderismus“ auf, wie weit sich die postmoderne Ethik bereits vom Menschsein entfernt hat.
Während in Politik und Medien angeführt wird, wie hasserfüllt und hart das Christentum sei, widerlegt Nancy R. Pearcey diese Argumente nicht nur, sie skizziert auch ausführlich und absolut sachlich, wohin die entmenschlichte Politik und Medienansicht die Menschheit führen wird. Hierbei ist ihre Argumentationskette nicht nur sachlich, objektiv und in jeder Hinsicht begründet, sie ist auch logisch nachvollziehbar und in sich schlüssig. Beeindruckt hat mich, dass sie keinem Gegenargument aus dem Weg geht und jede ihrer überzeugenden Ansichten belegt.
Grundlage ihrer Argumentation ist das Metamodell der Zweiteilung des Lebens. Am Beispiel des Themas „Abtreibung“ wird nach diesem Modell die Trennung von dem Verstand (ein freies, autonomes Selbst) und dem Körper (ein Mechanismus, der den Naturgesetzen gemäß funktioniert) vollzogen, was dazu führt, dass ein Mensch ein Mensch aber noch lange keine Person ist. Hierdurch werden Abtreibungen – auch nachgeburtliche - durch Gesetz und Rechtsprechung erst ermöglicht, denn wenn ein Mensch keine Person ist, kann man beliebig damit verfahren. Doch war es gerade die Naturwissenschaft, die schon lange bewiesen hat, dass der Beginn des Lebens schon in der Befruchtung zu sehen ist. Folglich stützt die Naturwissenschaft die Argumentation des Christentums und die Ansichten von Politik und Medien werden ad absurdum geführt.
Mich hat dieses hervorragend recherchierte Buch überzeugt. Es ist die gelungene Darstellung einer Problematik, die jeden Menschen angeht – auch den noch nicht geborenen. Es zeigt aber auch auf, dass es hier keine oberflächliche Meinungsmache geben darf, sondern jeder einzelne für sich erkennen muss, dass ein tieferes Verständnis notwendig ist, um Menschen nicht durch eine nichtdurchdachte Toleranz Wunden zu schlagen, sondern in christlicher Nächstenliebe zu begegnen. Ich halte dieses Buch für sehr empfehlenswert und es sollte gerade auch an Schulen und Universitäten zum Lehrbuchbestand gehören.