Rezension zu "Jenseits des Schweigens. Mein Weg zurück ins Leben nach einer Vergewaltigung" von Nancy V. Raine
Nancy V. Raine wird 1985 in ihren eigenen vier Wänden, von einem Unbekannten, vergewaltigt.
Trotz Anzeige kann der Täter nie gefasst werden, in ihrem Buch „Jenseits des Schweigens“ beschreib die Autorin, den langen und oft schmerzhaften Weg zurück in das „normale“ Leben, welches es nach einer Vergewaltigung eigentlich nicht mehr gibt.
Interessant fand ich an diesem Buch besonders, dass es nicht nur die Tat, sowie die kurze Zeit danach behandelt, sondern auch die längerfristigen Veränderungen auf einen Menschen, der solch eine Tat überlebt hat. Von den irrealen Ängsten, den Versuch des Vergessens, bis hin zu der Überzeugung, dass eine Therapie sinn- und ratvoll wäre.
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Besonders empfehlen würde ich das Buch Angehörigen von Missbrauchsopfern, da es leicht und verständlich beschrieben ist, wie komplex die Welt nach so einer Tat wird und auch die, für Außenstehende, oft nicht nachvollziehbaren Gedanken und Gefühle sind treffend beschrieben. Zudem wird auch Kritik an der Gesellschaft geäußert, die oft nur mit Unmissverständnis reagiert, wenn man nach einem Jahr der Vergewaltigung, immer noch nicht gelernt hat zu vergessen (was nicht möglich ist), oder wenn man sich öffentlich dazu äußert was einen geschehen ist, es zeigt, wie sehr sexueller Missbrauch immer noch ein Tabuthema ist.
Wirklich eines der besten Bücher, die es zu diesem Thema gibt.