Interessantes, gut recherchiertes Buch. Unverständlich ist mir der deutsche Titel. Das Original No is not enough passt viel besser dazu, dass sich Naomi Klein in dem Buch um eine positive Einstellung bemüht und Auswege aus der aktuellen Situation aufzeigt. Das deutsche Gegen Trump drückt das Gegenteil dieser Absicht aus.
Naomi Klein
Lebenslauf
Alle Bücher von Naomi Klein
No Logo!
Die Schock-Strategie
Die Entscheidung
Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann
Gegen Trump
How to Change Everything
Über Zäune und Mauern
Neue Rezensionen zu Naomi Klein
Rezension zu "How to change everything" von Naomi Klein
Es ist Anfang Februar und meine Allergietabletten sind bereits jetzt im Einsatz. Die Pollensaison hat einfach schon jetzt gestartet. Wer da noch behauptet, dass der Klimawandel nicht existiert, dem kann wohl echt niemand mehr helfen. Wir stehen am Anfang der Klimakatastrophe und statt dass wir an der Utopie arbeiten, in der wir leben könnten, machen wir die Situation immer noch schlimmer. Was, ganz ehrlich gesagt, ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft ist. Wir haben das Privileg, von Wissenschaft umgeben zu sein, profitieren davon ganz ordentlich, und weigern uns trotzdem, die Wissenschaft ernst zu nehmen, wenn sie uns vor einer Katastrophe warnt, die wir gerade dabei sind, auszulösen. Und meiner Meinung nach kann man gar nicht früh genug damit beginnen, Menschen zu diesem Thema aufzuklären. Vor allem Jugendliche sind ja an diesem Thema sowieso interessiert - warum also nicht denen gleich Informationen an die Hand geben, die ihnen dabei helfen, über dieses Thema zu lernen und es zu verstehen?
Dieses Buch ist zum Beispiel für Jugendliche gemacht. Das wusste ich persönlich nicht, finde es aber wichtig, das hier zu erwähnen. Ich glaube, dass ich Jugendlichen ab 12 Jahren dieses Buch zutrauen würde. Je nachdem, wie reif die Kids sind, könnten sie das wohl wahrscheinlich auch schon früher lesen oder (so wie ich) hören. Die Autorin beherrscht einen einfachen Schreibstil, der aber trotzdem angenehm ist, und erklärt schwierige und vielleicht noch nicht bekannte Begriffe, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Sie spricht die Jugendlichen direkt an und stellt andere Kinder und Jugendliche vor, die sich bereits erfolgreich für das Klima engagieren und bietet so Vorbilder an, an denen man sich orientieren könnte. Dabei schafft die Autorin es aber, ohne erhobenen Zeigefinger auszukommen. Diese Mischung halte ich für wichtig und für gut gelungen.
Gleichzeitig ist dieses Buch aber definitiv auch für Erwachsene geeignet. Ich bin definitiv erwachsen und hatte meine Freude mit diesem Buch. Auch für mich war dieses Hörbuch noch interessant und informativ. Besonders spannend fand ich die Geschichte der Vertuschung des Klimawandels. Ich bin mir nicht sicher, wie das tatsächlich im Buch genannt wird, also schreibt den Titel bitte einfach mir zu, wenn ihr ein Problem mit dem habt. Aber wusstet ihr, dass eigentlich schon in den 70ern vor dem Klimawandel gewarnt wurde. In den 70ern! Also vor 50 Jahren! Und heute gibt es immer noch Leute, die nicht an den Klimawandel glauben? Nach 50 Jahren? Wo sind wir als Menschheit bitte falsch abgebogen?
Besonders schön fand ich, dass hier nicht nur auf Umweltschutz, sondern auch auf die Bedeutung von Klimagerechtigkeit eingegangen wird. Denn das wird mir im aktuellen Diskurs leider zu oft vergessen. Nicht alle Menschen sind auf gleiche Weise vom Klimawandel betroffen. Während ich mir eine Klimaanlage für meine Wohnung kaufen könnte (und damit alles nochmal schlimmer machen würde), haben andere keine Wohnung, die sie kühlhalten könnten. Während ich den Sommer im Schwimmbad verbringen könnte, verdursten andere. Wir in Europa und vor allem in Österreich sind unglaublich privilegiert und werden deswegen wahrscheinlich auch um einiges weniger unter dem Klimawandel leiden als ein armes Land. Wie Privileg und Klimawandel zusammenhängen, wurde hier wirklich toll dargestellt!
Mein Fazit? Ein super spannendes Hörbuch, das sicher auch für jüngere Leser:innen geeignet ist. Das Buch ist informativ, spannend und hat mich gleichzeitig auch aufgewühlt.
Rezension zu "How to change everything" von Naomi Klein
‚Da sich Naturkatastrophen in Zeiten des Klimawandels mehren, häufen sich nach Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Flächenbränden auch solche ungerechten Vorgänge in Politik und Wirtschaft. Aus diesem Grund muss sich eine Bewegung gegen den Klimawandel zugleich auch für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit einsetzen. Es darf nicht sein, dass von den Krisen diejenigen profitieren, die oft am stärksten zum Klimawandel beitragen.‘ (Kapitel 3)
Naomi Klein und Rebecca Stefoff thematisieren in ‚How to change everything‘ das Great Barrier Reef und Fridays for Future, Kipppunkte und Rückkopplungsschleifen, Klima-Modelle und Pariser Abkommen, Neoliberalismus und Wirtschaftswachstum, Hurrikan Katrina und Corona-Pandemie, Armut und Klimaungerechtigkeit, hydraulisches Fracking und Kohlenstoffbudget, James Watt und Smog, Carbon Capture and Storage und Geoengineering, Bäume und Solarzellen, Green New Deal und Sunrise Movement.
Dabei richten sich die beiden Autorinnen eher an ein jüngeres Publikum wie z.B. Schüler. Dadurch ist das Buch sehr gut aufbereitet und sehr verständlich, so dass es meiner Meinung nach ein perfekter Einstieg ins Thema ist - auch für Erwachsene.
Das Hörbuch wird von Irina Salkow sehr ansprechend gelesen, und die Kombination aus guter inhaltlicher Verständlichkeit und angenehmem Einlesen des Hörbuchs sorgte dafür, dass ich ‚How to change everything‘ fast in einem Rutsch gehört habe.
‚How to change everything‘ ist ein kluges und wichtiges Buch, das die verschiedenen Themenbereiche gut zusammenfasst, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten darstellt und deutlich macht, welche Auswirkung das Verändern einzelner Faktoren hat.
Schön fand ich auch, dass die Autorinnen konkrete Tipps geben, was man (als Schüler) machen kann, um eine Kehrtwende einzuleiten oder zu unterstützen, und dass das Buch insgesamt zwar darüber aufklärt, wie schlimm unsere Lage ist, dass die Autorinnen aber auch viel Hoffnung vermitteln (wenn wir unser Verhalten ändern).
‚Das Wichtigste, was wir aus der Corona-Pandemie lernen können, ist meiner Meinung nach dies: Wir wissen jetzt, dass wir alle - Einzelpersonen, Familien und ganze Länder - schwierige, aber notwendige Veränderungen vornehmen können, Veränderungen, wie wir sie uns zuvor nicht hätten vorstellen können. [...] Die Corona-Pandemie hat uns alle auf die Probe gestellt. Sie hat uns gezeigt, dass wir die Richtung, in die wir als Gesellschaft gehen, jederzeit ändern können. Es ist tatsächlich möglich, alles zu ändern.‘ (Nachwort)
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Naomi Klein wurde am 05. Mai 1970 in Montreal (Kanada) geboren.
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