Naomi Ryland

 4,1 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Starting a Revolution.

Lebenslauf

Lisa Jaspers, *1983, ist mit »Folkdays« angetreten, das angestaubte Image von Fair-Trade-Produkten aufzupolieren. Durch den Verkauf von Kleidung, Schmuck, Taschen usw. hat sie für Hunderte von Menschen aus den ärmsten Regionen der Welt ein Einkommen geschaffen. Lisa hat Politik und Entwicklungsökonomie studiert und arbeitete als Beraterin u. a. für Oxfam, wo sie Naomi Ryland kennenlernte.Naomi Ryland, *1985, lebt seit 2008 in Berlin und ist Gründerin von tbd*, der Karriere-Plattform für Menschen, die sich auf Sinnsuche befinden. Durch tbd* konnten sich bereits eine Million Menschen über nachhaltige Jobs informieren, sich mit Gleichgesinnten vernetzen oder das richtige Team rekrutieren. Naomi hat Germanistik und Intercultural Conflict Management studiert und ist Gründungsmitglied von SEND (Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland).Silvie Horch, *1972, studierte nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau Germanistik, Soziologie und Psychologie in Frankfurt/Main. Seit 2005 ist sie Sachbuchlektorin bei den Ullstein Buchverlagen in Berlin.Maya Alban-Zapata, geboren 1982 in Paris, ist Schauspielerin und Sängerin. Sie spielte u. a. am Deutschen Theater Berlin und an der Berliner Volksbühne sowie in verschiedenen Produktionen im Ausland. Außerdem trat sie als Sängerin u. a. mit Jamiroquai und MIKA auf.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Radical Transformation (ISBN: 9783550204081)

Radical Transformation

Neu erschienen am 28.08.2025 als Gebundenes Buch bei Ullstein Buchverlage.

Alle Bücher von Naomi Ryland

Cover des Buches Starting a Revolution (ISBN: 9783430210331)

Starting a Revolution

(2)
Erschienen am 31.08.2020
Cover des Buches Radical Transformation (ISBN: 9783550204081)

Radical Transformation

(0)
Erschienen am 28.08.2025

Neue Rezensionen zu Naomi Ryland

Cover des Buches Unlearn Patriarchy (ISBN: 9783548068602)
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Rezension zu "Unlearn Patriarchy" von Lisa Jaspers

wordworld
Eine kraftvolle Grundlage, um Feminismus strukturell, institutionell und intersektional neu zu denken!

Mit "Unlearn Patriarchy" legt der Ullstein Verlag zwei bemerkenswerte Essaybände vor, die den Nerv der Zeit treffen. Band 1 erschien 2022, Band 2 folgte 2024 – beide jeweils als 352 Seiten starke Sammlung von Einzelessays. Die Herausgeberinnen Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch (Band 1) sowie Emilia Roig, Alexandra Zykunov und erneut Silvie Horch (Band 2) haben jeweils eine Vielzahl prominenter, engagierter und intersektional denkender AutorInnen versammelt. 

Insgesamt vereinen die beiden Bände Beiträge von über 30 Stimmen – darunter Kübra Gümüşay, Kristina Lunz, Teresa Bücker, Emilia Roig, Ise Bosch, Linus Giese (Band 1) sowie Ireti Amojo, Melina Borčak, Nicole Seifert, Rebecca Maskos, Mandy Mangler und viele weitere (Band 2). Die Essays durchdringen zentrale gesellschaftliche Themen wie Gender, Macht, Kapitalismus, Sprache, Sexualität, Rassismus, Klasse, Gesundheit, Recht oder Literatur – stets mit dem Ziel, patriarchale Muster zu erkennen, zu hinterfragen und zu überwinden. Da beide Bände ähnlich aufgebaut sind und eine untrennbare Einheit bilden, fasse ich meine Eindrücke zu den beiden Hörbüchern in einer Sammelrezension zusammen.


Die Eindrücke

„Aber wir sind doch schon gleichberechtigt – was wollt ihr denn noch?“ Sätze wie dieser zeigen gemeinsam mit den Statistiken zu Femiziden, Lohnungleichheit und sexualisierter Gewalt, der fehlenden Repräsentation und nicht zuletzt der alltäglichen, oft unsichtbare Abwertung des Weiblichen, wie tief patriarchale Strukturen in unserer Gesellschaft verwurzelt sind und vor allem: dass wir noch noch lange nicht am Ziel sind. Und wie könnte wir auch, wenn wir als Gesellschaft Sexismus immer noch unbewusst in Form von internalisierter Misogynie, in unserer Sprache, Erwartungen, Rollen- und Selbstbildern mitttragen? Die Autorinnen und Herausgeberinnen erklären bereits im Vorwort: Wir alle sind in patriarchalen Strukturen sozialisiert worden, die uns so vertraut sind, dass wir sie kaum mehr bemerken. Genau hier setzt die Essay-Sammlung "Unlearn Patriarchy" an. Aufgeteilt in einzelne Beiträge fordert sie uns auf, vertraute Denkmuster zu erkennen, zu hinterfragen und bewusst zu verlernen – nicht, um von einem Tag auf den anderen „frei“ zu sein, sondern um überhaupt erst klar sehen zu können, wie tief diese Muster reichen und wie sehr sie unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. Denn erst wenn wir beginnen, unsere erlernten Wahrheiten zu dekonstruieren, wird der Blick frei für das, was möglich ist – jenseits der scheinbaren Alternativlosigkeit patriarchaler Normalität.

"Wirkliche Neutralität kann es in einem diskriminierenden System nicht geben, vielmehr werden die Ungerechtigkeiten dieses Systems immer mit aufrechterhalten, indem sie im Namen vermeintlicher Neutralität ausgeblendet werden."

Diesem hehren Ziel nähert sich Band 1 über insgesamt 15 Essays zu den Themen Sprache, Gender, Liebe und Sex, Familie, Rassismus, Identität, Bildung, Kapitalismus, Politik und Macht, Geld und Technologie. Band 2 führt die Analyse in 13 weiteren Beiträgen fort, die sich unter anderem auf Recht, Krieg, Klasse, Gesundheit, Religion und Literatur beziehen. Auch wenn die Beiträge mit unterschiedlicher inhaltlicher Tiefe und wissenschaftlichem Anspruch geschrieben sind, zeigen sie doch allesamt sehr gelungen auf, wie tiefgreifend patriarchale Strukturen wirken, in scheinbar neutralen Bereichen wie Forschung, Sprache oder Recht ebenso wie in Alltag und Beziehung. Dabei waren manche Themen und Erkenntnisse bereits bekannt, manches wurde aufgefrischt und einiges war auch neu. Das zeigt, dass diese Art von Bücher wertvoll sind, aber wahrscheinlich selten die richtige Zielgruppe erreicht: Männer, die sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben. Umso wichtiger ist es, sie weiterzuempfehlen. Denn mit dem Lesen dieser Bücher ist es natürlich nicht getan. Aber "Unlearn Patriarchy" legt eine kraftvolle Grundlage, um Feminismus strukturell, institutionell und intersektional neu zu denken – und dabei bei sich selbst anzufangen.

"Die überwältigende Mehrheit der Menschen lebt in heterosexuellen Ehen oder Partnerschaften. Dies mag sich für viele Menschen natürlich anfühlen, aber die Heterosexualität ist größtenteils erlernt und wird gesellschaftlich gefördert und begünstigt. Warum? Weil sie wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft erfüllt."

Besonders gelungen finde ich dabei die Vielfalt der Stimmen, die hier zu Wort kommen darf. Beide Bände beeindrucken durch konsequentes intersektionales Denken. In Ablehnung der Falle des "weißen Feminismus" werden Diskriminierungsformen wie Sexismus, Rassismus, Klassismus, Ableismus oder Transfeindlichkeit hier gezielt nicht getrennt betrachtet, sondern als sich überschneidende Systeme verstanden, die gemeinsam analysiert und bekämpft werden müssen. Dementsprechend sind die VerfasserInnen der Beiträge als VertreterInnen verschiedener Schnittstellen ausgewählt. In Konsequenz waren mir manche der AutorInnen inhaltlich und biografisch näher, andere weiter entfernt – doch alle Beiträge sind eloquent, zugänglich, oft emotional, manchmal wütend, immer reflektiert geschrieben. Sie verknüpfen persönliche Erlebnisse mit theoretischen Überlegungen und machen so strukturelle Ungleichheiten unmittelbar nachvollziehbar. Es gibt keinen akademischen Jargon, sondern eine offene Einladung zum Mitdenken, Mitfühlen und Mitverändern. Besonders hervorzuheben sind auch das sorgfältig zusammengestellte Literaturverzeichnis und die Empfehlungen für weiterführende Lektüre sowie die gelungene Lesung des Hörbuchs durch Maya Alban-Zapata. 

"Es ist die Stimme des Patriarchats, die uns bestraft, wenn wir es wagen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu wollen, wenn wir aus den vorgeschriebenen Rollen und gesellschaftlichen Erwartungen auszubrechen versuchen."


Fazit

Unlearn Patriarchy ist mehr als eine Essaysammlung – es ist ein Weckruf, die eigenen Denkmuster radikal zu hinterfragen und strukturelle Ungleichheit nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu verlernen. Ein kraftvoller, zugänglicher und notwendiger Beitrag zu einem intersektionalen Feminismus, der bei uns selbst beginnt.

Cover des Buches Unlearn Patriarchy (ISBN: 9783550202193)
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Rezension zu "Unlearn Patriarchy" von Lisa Jaspers

julia-elysia
unlearn patriarchy

Das Buch stand schon sehr lange auf meiner Leseliste und endlich bin ich dazu gekommen, es zu lesen. Ich habe schon viel Gutes davon gehört, und auch mich konnte es überzeugen.

Unlearn Patriarchy befasst sich mit verschiedenen Themenbereichen, die wir neu denken sollten und müssen, um den patriarchalen Strukturen entgegenzuwirken. Mir hat es sehr gefallen, dass jedes Kapitel von einer*einem anderen Autor*in geschrieben wurde. Alle habe ihren eigenen Aspekte und Sichtweisen reingebracht und trotzdem allgemein bezogen erklärt, warum die jeweiligen Punkte patriarchalisch bedingt sind.

Ich habe mich schon viel privat und in meinem Studium damit beschäftigt, dennoch fand ich, dass das Buch die verschiedenen Aspekte gut auf den Punkt gebracht hat. Ich habe auch gemerkt, dass ich manchmal nach dem Beenden eines Kapitels eine Pause brauchte, um den Inhalt noch einmal sacken zu lassen und zu reflektieren, was letztendlich aber sehr für das Geschriebene und Dargestellte spricht.

Mich konnte das Buch wirklich auf jeder Ebene überzeugen. Trotz meines Vorwissens habe ich noch einiges gelernt. Ich bin mir einiger Themen noch stärker bewusst geworden. Außerdem fand ich vor allem die historischen Erklärungen und gesellschaftlichen Bezüge sehr spannend und wichtig. Ich kann allen das Buch nur ans Herz legen. Klare 5 Sterne von mir!

Cover des Buches Unlearn Patriarchy (ISBN: 9783550202193)
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Rezension zu "Unlearn Patriarchy" von Lisa Jaspers

renee
Dazulernen und versuchen gegenzuwirken!

Patriarchat! Ein Wort, welches mir schon früh begegnete, welches mich schon früh begleitete. Durch mein Interesse an der Ethnographie kommt man unweigerlich mit anderen Kulturen in Kontakt. Man begegnet unterschiedlichen Denken und unterschiedlichen Gesellschaften. Men bemerkt das unsere westliche Denke nicht das Nonplusultra ist. Denn weibliche Gesellschaften, mutterrechtliche Gesellschaften gibt es eigentlich auf jedem Kontinent, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Aber es gibt sie. Und auch die Betrachtungen zur Frau, zum queeren Gedankengut sind nicht überall gleich. Und sie sind auch nicht überall mit dieser Angst vor der Weiblichkeit durchsetzt. Eine Angst, die das patriarchale Denken nun einmal hat, denn die matriarchale Gesellschaft könnte ein Verlust der Macht für das Patriarchat bedeuten. Zumindest ist dies die Denke unserer westlichen Welt und auch die Denke anderer patriarchaler Systeme. Ein folgenschwerer Irrtum. Denn dem anderen Teil unserer Gesellschaft den Zugang zur Macht zu erschweren, hat leider auch viele Nachteile. Was sich gerade in unserer heutigen Politik in einem furchtbaren Ausmaß zeigt, sich aber genauso rückverfolgen lässt in der Geschichte unserer westlichen Welt. Folgenschwere Irrtümer durch den Machterhalt, durch die alles vernichtende Gier, durch eine Gesellschaft, die männerverherrlichend ist, aber verlernt hat auch die Frau als das zu würdigen, was sie ist. Ein gleichberechtigter Teil unserer Welt, unserer Denke, unseres Empfindens. Viele Frauen versuchen schon lange starre Systeme zu ändern, feministische Denke zu verbreiten. Mit mehr und mit weniger Erfolg. Leider!

 

Hier in diesem Buch versuchen verschiedene Autoren auf unsere westliche Welt zu schauen, blicken in den Kapiteln auf Sprache, Gender, Liebe, Arbeit, Wissenschaft, Sex, Familie, Identität, Rassismus, Bildung, Kapitalismus, Politik, Geld, Technologie und Macht und verdeutlichen in diesen Kapiteln was ist und was sein könnte. Dieses Buch empfand ich als ungemein interessant und auch weitgreifend in seinen Sichten, es drückte meine Stimmung in ein Loch, genauso wie es mich auch wütend gemacht hat, denn diese nachdenklich machende Schreibe formiert auch einen inneren Widerstand, dieses Buch lässt meine Wut, meinen inneren Widerstand auflodern und ich wurde mir über diese Lektüre darüber klar, dass man als Frau, als queerer Mensch und auch als Mann etwas gegen diese Engstirnigkeit tun muss. Denn wenn wir nichts tun, macht diese Gier unsere Welt und auch uns Menschen insgesamt kaputt, also eigentlich noch kaputter. Denn kaputt sind wir schon lang. Was uns unsere Psychiatrien, unsere Psychologen schon lange sagen könnten. Denn der Andrang auf diese medizinische Richtung sollte uns als Gesellschaft endlich aufhorchen lassen. Denn wir, die Menschen in diesen Gesellschaften machen die Gesellschaft ja schlussendlich aus. Und da diese Gesellschaftsform uns alle allmählich kaputt macht, scheint ja irgendetwas in dieser Gesellschaft nicht zu stimmen. Dieses Buch formt Feministen und das ist die große Stärke dieses Buches, denn es vermittelt durch Wissen über unsere Gesellschaft soziale Gedanken, es vermittelt einen großen Leidensdruck, es vermittelt aber genauso die Deutlichkeit einer Aktion!

 

Ein immens wichtiges Buch, dem ich viele, viele Leser wünsche. Denn nur über ein Begreifen der momentanen Lage unserer Gesellschaft lassen sich Veränderungen ermöglichen. Und dieses Begreifen muss einem größeren Teil unserer Gesellschaft ermöglicht werden. Vielleicht über die Lektüre dieses Buches. Aber ehrlich gesagt denke ich, dass hier wieder nur ein bestimmtes Klientel zu diesem Buch greifen wird. Ein Klientel, welches sowieso schon um diese Dinge weiß. Was schade ist! Und deswegen noch einmal!

 

Leute, lest dieses Buch! Jeder! Alle!

 

 

 

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