Natacha Tormey

 3,9 Sterne bei 28 Bewertungen

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Cover des Buches Euer Traum war meine Hölle (ISBN: 9783404608164)

Euer Traum war meine Hölle

(28)
Erschienen am 15.01.2015

Neue Rezensionen zu Natacha Tormey

Cover des Buches Euer Traum war meine Hölle (ISBN: 9783404608164)
S

Rezension zu "Euer Traum war meine Hölle" von Natacha Tormey

Selina2606
Erschütternd, schockierend und dennoch interessant

Achtung Spoilerwarnung und TRIGGERWARNUNG!

Inhalt:
Kindesmissbrauch in einer Sekte - Natachas Eltern sind echte Hippies, sie träumen von der freien Liebe und dem Weltfrieden. Naiv lassen sie sich von der Sekte Children of God anwerben - so wird ihre Tochter Natacha in die Sekte hineingeboren, ebenso wie ihre Geschwister. Ein normales Familienleben wird Natacha nie kennenlernen. Die Sekte propagiert die freie Liebe, auch mit Kindern! Getrennt von ihren Eltern, sind Natacha und ihre Geschwister dem Missbrauch durch fremde "Onkel" und "Tanten" schutzlos ausgeliefert.

Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das Buch, hatte allerdings auch großen Respekt davor, da ich schon ahnte, das es nichts für schwache Nerven sein wird. Das Cover lässt dies auch schon vermuten, das es etwas unheimlich werden wird. Es ist ein Erfahrungsbericht von Natacha, deren Eltern in einer Sekte sind und sie demnach dort hineingeboren wird. Der Schreibstil ist wirklich genial, auch wenn man sich absolut nicht vorstellen kann wie das alles vonstatten ging, man hat sich gefühlt, als wäre man hautnah dabei. Der Schreibstil ist sehr emotional und detailliert und man kann sich so gut in die Gedankenwelt und Emotionen von Natacha und auch ihren Geschwistern hineinversetzen. Die ganze Geschichte hat mich einfach nur Sprachloch gemacht und meine Stimmung wechselte von Schock über Ekel zu Angst. Die Sektenmitglieder wurden einer kompletten Gehirnwäsche unterzogen und beteten einen Anhänger an, den sie eigentlich nicht kannten und der ihnen Lügen auftischte über Gott und Jesus und eine Endzeit, die nie Eintraf. Er verherrlichte Pädophilie und den sexuellen Missbrauch an Kindern, genauso wie psyichische und physische Gewalt an Kindern. Man bangt als Leser mit den Betroffenen mit und hofft einfach nur, dass sie die nötige Kraft finden und aus diesem Teufelskreis ausbrechen bzw. auch erkennen, was da eigentlich vor Sich geht. Und natürlich hinterlässt sowas tiefe Spuren bei Kindern. Man kann sich das wirklich kaum vorstellen und Natacha erzählt es sehr detailliert, wie schwer es ihr fiel, in ein normales Leben zu kommen. Jede zwischenmenschliche Beziehung gestaltete sich als sehr schwierig. Jede Bindungserfahrung, die sie als Kind machte, war negativ behaftet und das zieht sich durch ihr gesamtes Leben. Das Ende hat sowas von einem Happy End, zumindest konnte Natachas Familie der Sekte entkommen, aber die Folgen werden immer spürbar sein. Ich finde es wahnsinnig mutig, das die Autorin bereit war, diese Erfahrungen mit der Welt zu teilen und so anderen Mut machen konnte, aber auch anderen die Augen öffnen konnte.


Fazit:
Ein schockierender Erfahrungsbericht über das Leben in einer Sekte, das Entkommen und die weitreichenden Folgen in das spätere Leben. Emotional, herzzerreißend und schockierend. Es ist nichts für schwache Nerven.
Wer von solchen Themen getriggert wird, sollte das Buch nicht lesen.

Cover des Buches Euer Traum war meine Hölle (ISBN: 9783404608164)
M

Rezension zu "Euer Traum war meine Hölle" von Natacha Tormey

Malka
Traurig

Inhalt: 


Kindesmissbrauch in einer Sekte - Natachas Eltern sind echte Hippies, sie träumen von der freien Liebe und dem Weltfrieden. Naiv lassen sie sich von der Sekte Children of God anwerben - so wird ihre Tochter Natacha in die Sekte hineingeboren, ebenso wie ihre Geschwister. Ein normales Familienleben wird Natacha nie kennenlernen. Die Sekte propagiert die freie Liebe, auch mit Kindern! Getrennt von ihren Eltern, sind Natacha und ihre Geschwister dem Missbrauch durch fremde "Onkel" und "Tanten" schutzlos ausgeliefert.

Eigene Meinung: 

Das Buch war interessant für mich und lässt sich gut und spannend lesen. 
Jedoch benötigte eine ganze Weile, um durch dieses Buch durch zu kommen. Denn das Thema, um das es geht ist sehr schlimm, unfassbar und traurig. Ich arbeite als Erzieherin und wenn man diesen Beruf ausübt ist es schwer so etwas zu lesen, da man mit solchen Schicksalen tatsächlich zu tun hat. Die Autorin erzählt ihre Lebensgeschichte sehr authentisch und spannend und hat mit diesem Buch versucht all die schrecklichen Dinge welche sie erlebt hat zu verarbeiten. 
Es ist ein trauriges und schreckliches Thema, wozu jedoch nicht jeder ein Buch lesen kann. 
Ich kann dieses Buch ( Erfahrungsbericht ) nur weiter empfehlen. 

Aber wünschen tut man solche Erfahrungen keinem und es ist schrecklich und unfassbar, dass es diese Sekte noch gibt und noch anderen Sekten bzw. dass es so etwas schreckliches überhaupt gibt. 

:( :( :( :( :( :( 

Cover des Buches Euer Traum war meine Hölle (ISBN: 9783838758633)
Saphiers avatar

Rezension zu "Euer Traum war meine Hölle" von Natacha Tormey

Saphier
Eine Sekte, in der Kindermissbrauch als normal angesehen wird

Sekten waren schon in der Schule immer interessant für mich. Durchgenommen hatten wir ein wenig dazu in Werte und Normen. Schon damals habe ich den Unterricht aufmerksam verfolgt. Auch wenn ich in meinem Alltag nichts mit Sekten zu tun habe, reicht das Wissen darum. Gefragt habe ich mich immer, ob es auch Gruppierungen gibt, die gute Absichten diesbezüglich haben. Gibt es auch Sekten in denen gute Vorsätze verbreitet werden? Bisher habe ich immer geschlossene Gemeinschaften erlebt, die mit Gehirnwäsche ihre Mitglieder an sich binden. Tabus werden innerhalb dieser Reihen ignoriert und frei ausgelebt.

In diesem Fall ist es Gewalt und sexueller Missbrauch. Auch wenn Natasha als Kind relativ wenig mitbekommen hat, die Erwachsenen in ihrem Umfeld haben ihre Sexualität frei ausgelebt. Nicht nur mit dem eigenen Partner wurden Intimitäten ausgetauscht, verheiratete Frauen durften und sollten untereinander geteilt werden. Sexueller Missbrauch an Kindern war üblich. Geschlagen wurden sie angeblich zu ihrem besten, zumindest behaupteten dies die Onkel und Tanten.

Als Kind in einen Sekte hineingeboren zu werden bedeutet im Leben so ziemlich alles hinzunehmen und zu ertragen. Eine Möglichkeit sich selbst zu verteidigen gab es innerhalb der Sekte zu keiner Zeit. Von der Außenwelt ist man sowieso abgeschirmt. Obwohl ich immer dahinterstehe Gerechtigkeit selbst zu suchen, kann ich all den Kindern nicht übel nehmen, dass sie sich nicht trauten die Wahrheit über die Lippen zu bringen. Wagten sie auch nur sich zu beschweren, drohten ihnen Schläge. So verurteile ich Natasha zu keiner Sekunde. Sie ist in diesem Umfeld aufgewachsen. Obwohl sie es merkt, dass so einiges falsch läuft, kennt sie es nur so und nicht anders.

Es gibt einen Abschnitt den ich so schnell nicht vergessen werde. Natasha hat in ihrer Kindheit einmal die Gelegenheit zu sehen was ihr verwehrt wurde. Die Spielzeuge eines Jungen, deren Familie nicht zur Sekte angehören, und sein wohlbehütetes Leben ließen Natasha wünschen nicht mehr in die Isolation zurückzukehren. Schlagartig wurde ihr bewusst wie anders ihr Leben verlaufen könnte. Ihr herzzerreißendes Weinen kann ich so einfach wohl nicht vergessen. Das war auch der mit Abstand mitreißenste Moment.

Zum Ende hin wurde die Geschichte nur noch wiedergegeben und der Leser nicht mehr zum mitfühlen aufgefordert. Solche Lebenserfahrungen könnten so richtig Mitgefühl hervorbringen. Jedoch fehlte mir hier das gezielte herausschreiben. Mich hätte Natasha Geschichte mitten ins Herz treffen müssen. Die Tragik war mir zwar bewusst, aber mitgenommen hat mich das Ganze dann doch nicht so sehr wie ich es mir vorgestellt hatte.

Ähnliche Gruppierungen befinden sich zwischen uns und leben ihre Lebensweise aus. Das wichtigste ist wohl zum einen sie von ihrer Überzeugung abzubringen, jedoch ist es noch wichtiger selbst nicht überzeugt zu werden. Denn nicht um sonst gibt es trotz allem viele Sektenmitglieder.

Für die Zukunft hoffe ich, dass keine Kinder mehr missbraucht werden. Und auch das so viele Wahrheiten nicht verdreht werden. An erster Stelle kommt für mich jedoch, dass keiner mehr vom Weg abkommt und sich in einem Teufelskreis verliert. Einreden kann der Mensch sich vieles, aber die Wahrheit darf nicht vergessen werden.

Fazit: Alles in allem eine weitere Erfahrung für mich. Auch wenn ich den Schreibstil besser erwartet habe, war es für mich eine Bereicherung dieses eBook gelesen zu haben. Jede Lebenserfahrung ist eine Geschichte mehr aus der ich lernen kann. Allein zum dazulernen empfehle ich dieses Buch weiter.

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen 

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