Nach Band 1 war ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich der Shore Mana-Reihe noch eine zweite Chance geben sollte – aber ich bin froh, es getan zu haben. Mein Lieblingslied in unseren Worten hat mir insgesamt besser gefallen als der Auftakt, besonders weil das Setting wieder für echtes Urlaubsfeeling gesorgt hat und einige Themen (vor allem Umweltschutz und Musik) schön eingewoben wurden. 🫶🏼
Trotzdem hatte ich auch bei diesem Band meine Schwierigkeiten, vor allem mit den Figuren. So sehr ich mir gewünscht habe, mit Florence und Deacon mitzufühlen – der richtige Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen. Ihre Geschichten haben definitiv Tiefe, und ich fand es gut, dass ihre Traumata und inneren Kämpfe nicht überdramatisiert, sondern behutsam behandelt wurden. Aber irgendwie blieb für mich eine gewisse Distanz. Vielleicht lag es daran, dass mir an manchen Stellen die Dynamik oder das emotionale Knistern zwischen ihnen nicht ganz greifbar war.
Was ich dagegen sehr mochte: das Setting in Shore Mana, das Wiedersehen mit Nebenfiguren wie Kalea und Malio, und die Art, wie Musik als verbindendes Element durch die Geschichte fließt. Auch dass Florence für ihre Umwelt einsteht und konkrete Pläne verfolgt, hat ihr Charakterprofil gestärkt. Deacons Arbeit beim Radio war ebenfalls interessant eingebunden, auch wenn ich mir bei ihm etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht hätte.
Der Schreibstil von Natalie Erlach ist angenehm und flüssig zu lesen, die Atmosphäre stimmt, und das Buch greift wichtige Themen auf – nur hat es emotional bei mir nicht so ganz gezündet. Ich würde trotzdem nicht ausschließen, Band 3 zu lesen, denn das Potenzial ist auf jeden Fall da. 🐚