Rezension zu "Alles ist lebend tot" von Natalie Mesensky
Ein klassischer Whodunit mit mehreren Leichen und vielen Verdächtigen im an sich beschaulichen Städtchen Tulln an der Donau, wo einst Egon Schiele am Bahnhof aufwuchs (sein Vater war Bahnhofsvorstand). Schieles Bilder spielen in diesem Roman eine große Rolle, weil sie, nebst anderen Wertgegenständen, aus den Privathäusern der Gegend gestohlen werden.
Barbara Aubert, die nach dem Verkauf ihrer Wiener Firma und dem Einstieg in einen Tullner Gärtnereibetrieb ein ruhiges Leben führen möchte, macht sich ihre eigenen Gedanken über die Einbruchsserie, die Morde und auch das Verhalten der Leute, denen sie begegnet. Zudem findet sie beim Ausmisten eines Nebengebäudes ein Tagebuch des ehemaligen Besitzers ihrer Villa, der anscheinend mit Schiele befreundet gewesen war, sowie Zeichnungen, mit denen sie vorerst nichts anzufangen weiß.
In diesem flott erzählten Krimi erfährt die Leserin so einiges über Schiele und sein Werk, über die Casinos und zwielichtigen Bars jenseits der Grenze in Tschechien und darf mit Schmunzeln bzw., falls selbst aus einer Kleinstadt, mit bestätigendem Kopfnicken vom Funktionieren der stets bestens informierten „Buschtrommeln“ lesen, denen nichts entgeht, was die Protagonistin Barbara Aubert tut.
Wie das alles mit den Einbrüchen und Morden zusammenhängt? Selbst lesen!