„Mein Job, die Liebe und ich“ ist ein Liebesroman einer deutschen Autorin, die unter dem Pseudonym Natalie Minnburg schreibt und der im November 2018 im Selfpublishing erschien.
Das Cover ist mal was anderes. Die Schnur einer Computermaus liegt im Herz um den Titel. Farblich gestaltet ist das Cover in rot und blau mit gelber Schrift. Es passt aus meiner Sicht perfekt zu dieser Geschichte, die in den späten 90er Jahren in Saarbrücken und in vielen Sequenzen in einem Büro, dem Arbeitsumfeld der Protagonistin, spielt:
Annette kommt überglücklich schon vorzeitig von einer Dienstreise nach Hause und möchte ihren Lebensgefährten überraschen. Doch der überrascht sie… und zwar mit ihrer besten Freundin im Ehebett. Ein Riesenschock für Annette, die sich daraufhin eine neue Bleibe suchen muss. Doch das bleibt nicht die einzige Veränderung in ihrem Leben. Auch in ihrem geliebten Job geht es plötzlich drunter und drüber. Eine ungewollte Beförderung, ein neuer Kollege, ein neues Büro… und nichts ist mehr, wie es mal war. Missgunst unter den Kolleginnen, Intrigen und Mobbing, aber Annette gibt nicht auf und kämpft für das, was sie will. Eine schwere Zeit liegt vor ihr, die geprägt ist von ihrem inneren Kampf, betrogen und hintergangen worden zu sein und mit dieser Situation umzugehen, d.h. soll sie ihrem Ex und ihrer besten Freundin verzeihen, um zumindest die Freundschaft zu retten? Auch im betrieblichen Kontext findet sich diese Thematik wieder.
Relativ schnell war ich mit diesem Roman durch, der mich zwar zufrieden, aber auch betroffen zurücklässt.
Annette ist eine ausgesprochen toughe, junge Frau, die sich von nichts so schnell unterkriegen lässt und immer nach Lösungen sucht, doch der Betrug durch ihren Lebensgefährten und die beste Freundin zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. Schwer getroffen, versucht sie sich aber in ihrem Job nichts anmerken zu lassen und gibt ihr Bestes. Nur gerät dort auch alles aus den Fugen. Und es ist beängstigend zu sehen, wie schnell sich Kollegen/Kolleginnen aus Missgunst zusammenschließen und sich gegen jemanden aufbringen lassen und verbünden.
Die Protagonistin habe ich gleich in mein Herz geschlossen und alle Situationen mit ihr durchlebt und durchlitten. Wie kann mal nur so viel Pech auf einmal haben? Annette in den vielen Situationen zu beobachten, war für mich sehr unterhaltsam. Auch alle anderen Figuren waren authentisch in ihrer Art.
Die Handlung des Buches gefällt mir sehr. Eine emotionale Spannung wird über die gesamte Geschichte aufrecht erhalten und zieht einen immer wieder hinein.
Aber wie liest sich das Buch nun?
Es sind 35 Kapitel, die man durch den lockeren, flüssigen Schreibstil, relativ schnell lesen kann. Die Sprache ist den 90ern angepasst und zum Teil regional angehaucht. Die Dialoge sind recht umgangssprachlich, was aber sehr gut zu diesem Roman passt.
Besonders gelungen fand ich die emotionale Ebene, d.h. Natalie Minnburg zeigt uns die Gefühle und Gedanken der Protagonistin.
Mein Fazit nach 478 Seiten (im eBook):
„Mein Job, die Liebe und ich“ zeigt sehr emotional, wie verletzlich und angreifbar uns Liebe und Freundschaft machen können und wie schwer es ist, mit einem Vertrauensbruch umzugehen. Wir dürfen dabei sein, wie der Protagonistin Annette genau das passiert und wie sie sich aus der Situation rauskämpft und neues Glück sucht.
Es ist eine sehr unterhaltsame und emotionale Geschichte, die mich häufig zum Schmunzeln gebracht hat. Nathalie Minnburg erzählt sehr gefühlvoll, aber auch mit sehr viel Witz.
Wer einen unterhaltsamen Liebesroman mit spannenden Momenten sucht, der sollte sich von diesem Buch angesprochen fühlen.
Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung, denn Annettes Leben ist sehr realistisch dargestellt und man kann sich gut in sie hineinfühlen. Das Buch zeigt aber auch sehr eindrucksvoll, wie zerstörerisch Mobbing ist und wie schnell derartige Situationen entstehen können.
Vielen Dank an Natalie Minnburg für diese Geschichte.