Natascha Rosenberg

Ich bin enttäuscht von diesem Stickerbuch.

Usborne ist ein Verlag, in dem Bücher erscheinen, die sehr divers sind. Sie bilden die unterschiedlichsten Menschen ab und machen dies zum Alltag.

"Mein erstes Stickerbuch - Mein Körper" beinhaltet sehr wenige PoC oder Kinder anderer Nationalitäten, nur 1 Kind im Rollstuhl und ansonsten sehr viel Stereotype. Außerdem schließt es Kinder mit (körperlichen) Behinderungen/Krankheiten oft aus.

Zuerst war meine 4-Jährige begeistert, als ich ihr zeigte, dass wir ein neues Stickerbuch haben. Im Schrank stehen bereits "Mein Immer-wieder-Stickerbuch 29 Magische Regenbogenwelt" & "Mein Immer-wieder-Stickerbuch 28 Die Welt des Turnens", welche von Zeit zu Zeit heraus geholt werden.

Nach einer kurzen Vorbereitung meinerseits - Seite heraustrennen und den Rand ab machen - legte sie auch direkt los. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Bei den anderen Stickerbüchern konnte sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Hier muss sie sich an Schatten orientieren, die Präzision voraussetzen. Das führte manchmal zu Frust, da sie sehr genau sein wollte, die Sticker sich jedoch nicht immer wieder so leicht ablösen ließen.

Selbst kleine Sticker (Spielzeug zum Beispiel) mussten an einen bestimmten Ort geklebt werden. Da hätte ich mir ein wenig mehr Freiraum gewünscht. Zum Glück gab es Schmetterlinge, Blumen, Sterne und Bienen, deren Platz meine Tochter wählen konnte.

Ich habe versucht, bei jeder Seite, die sie beklebte, über das Gesehene zu sprechen. Manchmal hat das gut funktioniert, manchmal wollte sie einfach nur kleben. Bei manchen Aufklebern ist leider nicht direkt ersichtlich, welcher Körperteil gemeint ist. (ohne den dazugehörigen Text zu lesen)

Es funktioniert also sowohl gemeinsam als auch alleine.

Der Usborne Verlag ist für mich normalerweise ein Garant für Diversität in seinen Werken, doch in diesem finden kranke und/oder behinderte Menschen keinen Platz.
Rennende Kinder mit Prothesen? Fehlanzeige!
Werfende Kinder im Rollstuhl? Keine in Sicht!
Blinde Kinder, die ein Buch lesen? Nicht vorhanden!

Meine Tochter ist privilegiert. Sie ist gesund. Alles, was im Buch dargestellt wird, kann sie ohne Probleme ausführen. Klettern, hüpfen, rennen, Seil springen, hören, sehen, ... Für mein Kind ist es normal, all dies machen zu können, doch ich möchte ebenso, dass sie sieht, dass auch behinderte/kranke Menschen vieles machen können. Oder eben, dass manches anders/nicht funktioniert. 

Mit diesem Stickerbuch hat sich der Herausgeber leider nicht hervorgehoben. Im Gegenteil: Hier werden ganz klar Menschengruppen ausgeschlossen, die zu unserem Alltag gehören. 

Von mir kann es daher an dieser Stelle leider keine Empfehlung geben.

©2022 a_different_look_at_the_book

Dieses Stickerbuch unterscheidet sich von denen, die wir normalerweise haben. Die meisten Stickerhefte kann mein Kind nämlich alleine benutzen. Hier bietet es sich jedoch an, das Kleben zusammen vorzunehmen, denn jeder Sticker muss an eine bestimmte Stelle geklebt werden. Dort gibt es einen Schatten und dann muss der Sticker möglichst genau dort hingeklebt werden. Es ist als Präzision gefragt. Ansonsten ist das Heft wieder so aufgebaut, dass vorne die zu beklebenden Seiten sind und hinten sind die perforierten Stickerblätter zu finden, die leicht herausgetrennt werden können. 

Das Stickerheft behandelt verschiedene Themen rund um den Körper. Es geht um Körperteile, wobei die Sticker stets das ganze Kind oder zumindest den Oberkörper zeigen, um Details am Kopf, die verschiedenen Sinne, zahlreiche Kleidungsstücke und Beispiele, was der Körper alles kann (z.B. spielen, springen) oder muss (z.B. schlafen, lernen) und welche Geräusche er von sich gibt (z.B. trampeln, hicksen).

Fazit: Die Inhalte zum Körper sind meinem Sohn (2,5 Jahre) bereits komplett bekannt. Jedoch werde ich das Stickerheft noch nicht verwenden, da es ihm beim Kleben noch an Präzision fehlt. Er ist da lieber noch etwas mehr im Freestyle unterwegs. Aber das Stickerheft wird zur Seite gelegt und dann später mit ihm zusammen verwendet. Darauf freue ich mich schon.

Schon vor einiger Zeit hatte ich dieses wunderbare Fühlbuch für unsere Tochter gekauft . Inzwischen ist das Buch über den regulären Buchhandel leider nicht mehr zu beziehen, aber im modernen Antiquariat wird man immer noch fündig. Das ist auch der Grund warum ich es trotz des Status „vergriffen“ hier vorstellen möchte. Und natürlich weil es mir und vor allem Bella sehr gut gefällt.

Auf 8 Doppelseiten lernen wir die Familie des kleinen Lockenkopfes kennen, den wir auf der ersten Seite über Papas Bart fahren sehen. Bei dieser Anfangsszene muss ich lachen, weil auch wir diese Szene aus unserem Alltag nur allzu gut kennen. Staunend und mit einem Lachen fährt unsere Tochter oftmals dem Papa über die Wange und spürt dabei die Bartsstoppeln kitzeln.

Der kleine Lockenschopf übernimmt im Buch die Führung und fordert die kleinen Leser immer wieder dazu auf nach den Fühlelementen zu suchen und diese auch zu nutzen. So hat der Familienhund  kuschelige Schlappohren und unsere Tochter beantwortet die Frage „Magst du sie auch mal streicheln?“ inzwischen mit einem vehementen „Ja“. Kurze prägnante und dennoch fantasievolle Sätze erzählen aus dem Familenalltag des kleinen Mädchens. Unsere Tochter ist so begeistert von den Fühlelementen, dass ich oftmals gar nicht zum Text vorlesen komme, so schnell wird durch das Buch geblättert bzw. gefühlt.

Unser Fazit:

Ein wunderbares Alltagsbuch, welches die kleinen Leser zum mitmachen animiert und für die ganze Familie eine Freude ist . Originelle Szenen sorgen für lachende Kinderaugen .