Weder Titel noch Klappentext haben mich angesprochen. Warum habe ich es gehört? Weil ich nach Hörbüchern gesucht habe, die von Maria Koschny eingesprochen wurden und da es schön kurz war, habe ich es zwischendurch eingeschoben. Außerdem habe ich irgendwo gelesen (finde die Quelle leider nicht mehr), dass es literarisch anspruchsvoll sei. Außerdem steht im Klappentext: „Vor 10 Jahren erschien dieses Buch und wurde zum "Kinder vom Bahnhof Zoo" der Handygeneration.“.
Literarisch anspruchsvoll ist es keineswegs, diese Aussage finde ich ziemlich erschreckend und falsch!
Und ehrlich gesagt kann man es auch nicht mit „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ vergleichen. Christiane F. schildert ihre Erfahrungen auch sehr ehrlich und zwar auf eine informativere und reifere Art und Weise als Natascha es gemacht hat. Christiane F. reflektiert, Natascha bemitleidet sich und klagt andere an.
In Seelenficker gibt es (trotz der Kürze) unendliche Wiederholungen und damit meine ich nicht nur die Wortwiederholungen, da es in der Tat recht wortkarg ist. Ich meine die inhaltlichen Wiederholungen. Ihre Aussagen und Erfahrungen hätte man auf einigen wenigen Seiten aufschreiben können!
Schlimme Erlebnisse rechtfertigen keine fünf Sterne. Es geht um die Umsetzung. Daher gibt es nur einen Stern…
Natascha
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Seelenficker
Seelenficker
Neue Rezensionen zu Natascha
Eine glückliche Kindheit kann man das was Natascha erlebt hat sicher nicht nennen. Aus einem Zuhause in dem der eigenen Mutter egal ist was mit dem Kind passiert, kommt wie es kommen muss. Natascha flieht in eine grausame, kalte und egoistische Welt voller Drogen und Prostitution.
Ein junges Mädchen sollte nicht durchmachen müssen, was Natascha durchgemacht hat.
Mich persönlich berührt ihre Geschichte sehr. Ich liebe das Buch und lese es gelegentlich. Auch das dazugehörige Hörbuch höre ich gerne. Aber dazu in der Rezension zum Hörbuch mehr.
Diese Rezension ist jetzt nicht für die Audio-CD zum Titel "Seelenficker" von Natascha. Obwohl ich diese mittlerweile auch habe, weil ich dieses Buch unglaublich berührend finde. Ich habe diesen Titel allerdings zwei mal in meiner Bibliothek, da ich durch Glück an die Originalauflage des Buches kam. Auf dem Cover sieht man ein junges Mädchen. Sie ist nackt, bedeckt aber alles mit ihren Armen. Die Arme sind voller Narben. Sie zeigen ein Mädchen, dass sich viel geritzt hat. Noch dazu hängt um den Hals des Mädchens ein Babyschnuller. Dieser verweist auf den Babystrich, auf dem Natascha war. Dieses Cover wurde nachträglich verboten und es musste ein weniger skandalöses Bild her. Ich finde das originale Cover viel passender zum Inhalt. Dieser handelt nämlich von einer jungen Frau, die auf dem Babystrich von ihren Freiern gequält wurde. Alles nur, um ihre Drogen bezahlen zu können. Die Drogen, mit denen sie die Freier ertragen kann. Ein ewiger Teufelskreis also. Die Sprache des Buches ist knallhart und kalt. Nichts für Weichbesaitete also. Die Biografie von Natascha ist ein unglaublich wichtiger Beweis für unsere Neuzeit, dass es fiese Menschen gibt, die andere gerne quälen. Und dass es nichts bringt, die Augen davor zu verschließen, Feste zu feiern und so zu tun, als gäbe es das Alles gar nicht. Danke an Natascha für diesen wichtigen Beitrag! Ich schreibe also bewusst eine zweite Rezension zu diesem Buch. Erstens: Der Vollständigkeit halber, weil ich eben zwei Exemplare des Buches in meiner Bibliothek habe. Und zweitens: Weil ich das Buch eh schon mindestens zwei mal gelesen habe. Ich kann es jedem Realisten und Biografieliebhaber empfehlen. Ich liebe dieses Buch!
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