Wie bereits bei "Die Kleider der Frauen", spielt auch dieser Roman abwechselnd auf zwei Zeitebenen.
Jessica May ist selbstbewusst und weiß was sie will: Statt weiter als Model zu arbeiten, will sie selbst Fotos machen.
Aber nicht von Kleidern oder Pflanzen, sondern von Menschen aus dem wahren Leben. Bilder die berühren!
Sie reist nach Frankreich um Fotos vom Krieg zu machen, echte, reale Fotos - keine zensierten!
Als Frau wird sie aber nicht ernst genommen und es werden immer wieder neue "Gründe" gefunden sie auszubremsen.
Aber Jess gibt nicht auf und macht sich tatsächlich einen Namen als Kriegsfotografin!
Mitten im Kriegsgeschehen verliebt sie sich in den US-Soldaten Dan - und in das von ihm gerettete Waisenmädchen Victoire.
Nach dem Krieg wollen sie gemeinsam eine Familie gründen, doch das Schicksal scheint es anders zu wollen.
Fabienne soll in Frankreich eine Foto-Ausstellung eines geheimnisvollen Fotografen kuratieren.
Sie erkennt bald, es sind Bilder der berühmten Jessica May, die sich nach Kriegsende aus der Öffentlichkeit komplett zurückgezogen hatte.
Auf einem der Fotos von einem kleinen Mädchen, entdeckt Fabienne auf der Rückseite den Namen ihrer Mutter: Victoire Hallworth.
Kannte Jessica ihre Mutter etwa?
Was hat ihre Mutter ihr aus der Vergangenheit verschwiegen?
Als Jessica sich Fabienne als die geheimnisvolle Fotografin zu erkennen gibt, erzählt sie ihr von ihrer Zeit in Frankreich während des Krieges, von ihrer Liebe zu Dan - und wie diese tragisch zerbrach.
Und endlich erfährt Fabienne auch von der Vergangenheit ihrer Mutter und das diese Jess vor vielen Jahren das Versprechen gab, über deren großes Geheimnis zu schweigen.
Und plötzlich ist nichts mehr so, wie Fabienne ihr Leben lang geglaubt hat.
Die Geschichte von Jessica May orientiert sich sehr stark an der berühmten Fotografin Lee Miller, ist aber nicht 1:1 mit der Realität identisch.
Es gab weder einen Dan, noch eine Victoire in Lee Millers Leben.
Sehr vieles aus ihrem Leben wurde jedoch in der Geschichte verwoben.
Im Roman erwähnte Personen, wie z.B. Martha Gellhorn hat es genau so gegeben.
Auch hier explizit erwähnte Fotos von Jessica May, wie z.B. vom D-Day, der Schlacht von Saint-Malo, der Befreiung von Paris, aus einem KZ, in Hitlers Badewanne, hat Lee Miller tatsächlich gemacht.
Die komplette Geschichte ist unglaublich faszinierend geschrieben.
So wie Jess/Lee Fotos mit emotionaler, bewegender Sichtweise macht, schafft Natasha Lester es, die Handlung - trotz Beschreibungen von Krieg und den Gräueln deser Zeit, ausgesprochen empathisch, aber nie brutal zu erzählen.
Die Verbindung zwischen Jessica und dem Mädchen Victoire als Fabiennes Mutter hat sich irgendwann abgezeichnet, jedoch hat die Autorin noch einen ganz unerwarteten Twist, der eine komplett neue Verbindung von Jessica zu Fabienne schafft, eingebaut, der mich doch sehr überrascht hat.
Das sehr emotionale Ende hat mich, ich muss da ganz ehrlich sein, zum weinen gebracht.
Hat mich "Die Kleider der Frauen" schon begeistert, legt "Die Bilder der Frauen" noch eine große Schippe drauf.
Sprecherin Elke Appelt liest wieder großartig!
Jetzt wartet "Die Farben der Frauen" auf mich.
Auch in Papierform zum lesen verfügbar.
Natasha Lester
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Natasha Lester
Die Kleider der Frauen
Die Bilder der Frauen
Die Farben der Frauen
Das Geheimnis der Dior-Kleider
Die Kunst der Frauen
Das Geheimnis der Dior-Kleider
Die Kleider der Frauen
Die Bilder der Frauen
Neue Rezensionen zu Natasha Lester
Rezension zu "Die Kleider der Frauen" von Natasha Lester
Auch wenn die Geschichte in Paris startet, spielt sie größtenteils in New York, teilweise aber auch in Sydney.
In Australien lebt Estellas Enkelin Fabienne, deren Vater Xander hatte es der Liebe wegen dorthin verschlagen.
Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt:
In der Gegenwart geht es um Fabienne, die in Sydney als Modekuratorin arbeitet und nach und nach Dinge aus der Vergangenheit iher Familie erfährt, die sie schockieren.
In Rückblenden wird die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Estella erzählt - einer New Yorker Mode-Ikone der Nachkriegszeit!
Und so erfahren Fabienne und die Leser(innen) von Estellas großer Liebe zu Alex - und einem schrecklichen Geheimnis.
In der Vergangenheit geht es um Estella, die nach der Flucht aus Paris in New York wieder auf den geheimnisvollen Alex trifft. Diesmal ist er in Begleitung von Lena, einer Frau, die Estella ähnelt wie ein Ei dem anderen.
Wer ist sie? Welches Geheimnis scheint es in ihrer Familie zu geben?
Warum hat Estellas Mutter nie etwas von ihrer Familie erzählt?
Estella, eine unglaublich begabte Designerin, lebt vom kopieren französischer Mode, denn diese ist heiß begehrt. Ihre eigenen Entwürfe interessieren niemanden.
Den Traum ein eigenes Modelabel zu gründen gibt sie aber nicht auf und tatsächlich entsteht nach vielen Hindernissen und Rückschlägen "Stella Designs".
Aber die Vergangenheit holt Estella ein und scheint alles zu zerstören.
Auch wenn ich von der Herstellung von Kleidung keine Ahnung habe, waren die kurzen Einflechtungen über die Details auf dem Weg von einer Idee, über den Zeichen- und Zuschneidetisch, hin zur fertigen Mode ausgesprochen interessant.
Der Schwerpunkt der Geschichte liegt aber, trotz anderslautendem Titel, nicht auf den Kleidern der Frauen, sondern auf dem Leben der Frauen aus Fabiennes Familie - angefangen bei Estellas Mutter und einem folgenschweren Mord.
"Die Kleider der Frauen" ist eine spannende und interessante Reise in die Welt der Mode, des Krieges und der Familiengeheimnisse.
Elke Appelt liest sehr atmospärisch mit angenehmer und warmer Stimme.
Rezension zu "Die Kleider der Frauen" von Natasha Lester
Eine tolle Geschichte über eine mutige Schneiderin während des 2. Weltkriegs. Estella verlässt Paris als Paris besetzt wird und findet in Manhattan neue Freunde, stößt auf Geheimnisse ihrer Familie, verliebt sich und kämpft für ihren Traum.
In der Gegenwart entdeckt Fabienne mehr über die Vergangenheit ihrer Großmutter und lernt dabei den charismatischen Will kennen.
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