Cover des Buches Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand (ISBN: 9783463405780)
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Rezension zu Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand von Natasha Solomons

Rezension zu "Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand" von Natasha Solomons

von bücherelfe vor 12 Jahren

Rezension

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bücherelfevor 12 Jahren
Jack Rosenblum hat klare Vorstellungen von Integration. Als er mit seiner Frau, Sarah, und der gemeinsamen Tochter, Elisabeth, kurz vor dem zweiten Weltkrieg nach London emigriert, ist sein Ziel klar: Er will durch und durch Engländer werden; und weil Jack Rosenblum der Inbegriff von Akribie ist, listet er nach und nach auf, wie die Engländer denn so ticken. Das Tüpfelchen auf dem englischen i ist die Mitgliedschaft in einem Golfclub, das wird ihm bald klar. Und das scheint ein unüberwindliches Hindernis zu sein. Da kann Jack Rosenblum beruflich noch so erfolgreich und in seinem Verhalten noch so englisch sein; kein Golfclub will ihn aufnehmen. Also plant er den Coup seines Lebens: Er will einen eigenen Golfplatz bauen und seinen eigenen Club gründen. Und so schleppt er seine Sarah – Elisabeth ist längst flügge - in die englische Pampa. Das Abenteuer Golfplatz beginnt. "Als er einschlief, sah er sich selbst, wie er einen Ball abschlug und ihn weit in den Himmel schickte, wo er zu einer Sternschnuppe wurde und in der schwarzen Nacht verschwand." Aber das englische Dorf hat nicht auf die Rosenblums gewartet und der Anschluss an die Dorfgemeinschaft läuft harzig. Jack Rosenblum wird nicht nur belächelt sondern auch heftig – Sachbeschädigung inklusive - gemobbt. Aber er kämpft weiter, befreit das Land eigenhändig von Unkraut und gräbt Löcher in denen dereinst der erlauchten Mitglieder Golfbälle landen sollen. Und wenn er nicht gestorben ist, gräbt er noch heute. Warum die Inhaltsbeschreibung hier endet? Weil ich nicht weitergelesen habe. Auf Seite 157 (von 381) habe ich Mr. Rosenblum und seinen Golfplatz zur Seite gelegt. Bei aller Sympathie, die ich für seinen Lebenstraum hege, ging mir dieses „und ich bau diesen Golfplatz und ich grabe Löcher und ich grabe nochmals Löcher und nochmals und – yeah – heute stecke ich das Fähnchen neben das erste Loch...“ irgendwann entsetzlich auf die Nerven. Wer weiss, vielleicht hätte ich einfach nur eine Durststrecke überwinden müssen und wäre im letzten Drittel dann mit einer Überraschung belohnt worden. Aber irgendwie hat die Durststrecke von Seite 1 bis 157 mich wohl einfach zu durstig werden lassen. Darum ein „leider nein“ zu Mr. Rosenblum und seinem Golfplatz. Fazit: Optisch ein Schmuckstück für jedes Bücherregal, von der Idee her absolut rührend. Aber zwischen den Buchdeckeln gähnend langweilig; schade
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