Rezension zu "Kitchen Princess 1" von Natsumi Ando
Nachdem mich Natsumi Andos "Rache schmeckt süß" in seinen Bann gezogen hat, wollte ich mir gern ihr anderes Werk mit Essens-Bezug zu Gemüte führen. Und wo jene Reihe sich um die ernsthafte, traditionelle japanische Konfektherstellung dreht, gibt sich "Kitchen Princess" vielmehr der mit Zucker und Glitzer überzogenen Form des Dessertgenusses hin - was durchaus schon Rückschlüsse auf die Tonalität beider Reihen zulässt. Zumindest auf den ersten Blick, denn auch "Kitchen Princess" ist kein gänzlich rosaroter Shojo-Titel. Er hält so einige Twists bereit, die die Story über alle zehn Bände interessant halten und behandelt auch Themen wie Essstörungen und den Verlust geliebter Personen. Wirklich tiefgehend ist hier zwar nichts, alles wird relativ schnell wieder in Wohlgefallen aufgelöst und das Werk richtet sich merklich an jüngere Leser*innen, aber die vielen dramatischen Elemente haben es zu einem sehr netten Read für zwischendurch gemacht. Außerdem gefällt mir die Koch- und Backthematik, die das ganze zusammenhält, und zu jedem Kapitel gibt es auch ein Rezept hinten im Band - finde ich echt cute.
Damit hebt sich "Kitchen Princess" in vielen Punkten von 0815-Shojos ab, ein echter Überraschungstitel.