Die in Kaschmir geborene und in Pakistan aufgewachsene Autorin blickt auf ihre Kindheit zurück. Die Episoden, die sie erzählt, haben meist etwas mit gutem Essen zu tun.
Der Leser wird mit den Feinheiten der kaschmirischen Küche vertraut gemacht, die das Erbe der Moguln in sich trägt. Nazneen Sheikh stammt aus einer großen, weit verzweigten Familie, und sie erinnert sich an viele kleine Begebenheiten. Meist geht es auch im Zusammenhang mit ihrer Verwandtschaft um raffinierte Rezepte und die Zubereitung exotischer Speisen.
Wenn die Autorin von den Kochkünsten ihrer Mutter schwärmt oder über Küchengeheimnisse ihrer Großmutter plaudert, tut sie das voller Stolz und Liebe.
Es ist keine große, phantasiereiche oder spannende Story, die hier erzählt wird, sondern es sind die kleinen Momente, die sinnlich und detailreich dargestellt werden. Gerüche und Aromen der Speisen sind so ausgiebig beschrieben, dass man neugierig wird und schon fast den Geschmack erahnen kann.
Nazneen Sheikh gibt auch viele Rezepte ihrer Familie im Buch preis. Es klingt alles sehr appetitlich und interessant, aber man erkennt auch schnell, dass die Zubereitung meist aufwändig ist. Auch werden Zutaten benötigt, die in meiner Umgebung nur schwer oder gar nicht erhältlich sind.
Ich zitiere aus dem Klappentext: „Mit vielen exotischen Rezepten, zum einfachen Nachkochen!“ Wobei ich das „einfache“ Nachkochen hier leider in Frage stellen muss.
Das Lesen dieser Familiengeschichte fand ich appetitanregend und sehr vergnüglich, und auch wenn ich wohl keines der beschriebenen Gerichte je nachkochen werde, hat es Spaß gemacht, die Zutatenlisten zu studieren. Die eine oder andere Anregung für raffiniertes Würzen kann man auf jeden Fall mitnehmen.
Zum Tee in Kaschmir