Ich liebe es ja sehr, wenn die Bücher so spannend sind, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen kann. “Dry” ist eines dieser Bücher, weil jedes Kapitel (oder jede POV im Fall des Buches) neue Cliffhanger und Plottwists mit sich bringt und die perfekte Mischung aus Spannung und “Was, wenn mir dasselbe morgen auch passiert?”-Grusel ist. Das Buch ist unglaublich scharfsinnig und packend geschrieben, man fliegt nur so durch die Seiten und wie schon “Scythe” von Neal Shusterman ist dieses Buch nicht nur für junge Menschen ein must-read.
Die Art und Weise, wie die Klimakatastrophe à la “Wir haben kein Wasser mehr” thematisiert wird, ist grandios: Wir verfolgen verschiedene Charaktere, die ganz unterschiedlich mit der Situation umgehen, und bekommen auch immer wieder kleine Ausschnitte aus dem Leben in der Katastrophe von scheinbar zufälligen Menschen. Die Auswirkungen auf diverse Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, der menschlichen Psyche und des Körpers, aber auch der Natur werden erforscht, was das Buch sehr vielschichtig gestaltet und die Appell-Funktion bei mir definitiv erfüllt hat.
Die ProtagonistInnen könnten unterschiedlicher nicht sein - wobei man am Ende dann alle trotz ihren Macken sehr ins Herz geschlossen hat - und doch macht es gerade die Mischung, dass das Ende so passiert, wie es passiert. Die Geschichte könnte in tausende Richtungen verlaufen, aber die gewählte Route hat sich für mich am authentistischsten angefühlt.
“Dry” ist ein alarmierender Klimathriller für jede Alters- und Interessensgruppe, der uns zeigt, dass wir hier und jetzt besser mit unserer Umwelt umgehen müssen - aber dass es da auch noch Hoffnung auf eine bessere Welt gibt.