Sehr eindrucksvoll, traurig und manchmal überraschend geschrieben, die wahre Geschichte „Das Mädchen mit dem roten Zopf“ von @birnbaumnechama die ihre Grossmutter von 1944-45 in verschiedenen Lagern erlebt, gelitten und überlebt hat. Der blanke Horror! Niemand kann sich sowas vorstellen geschweige erleben/überleben. Die Kraft irgendwie durchzuhalten ohne zu wissen wann und ob es Endet und wie. Wahnsinn!
Nechama Birnbaum
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Das Mädchen mit dem roten Zopf
Neue Rezensionen zu Nechama Birnbaum
Das Buch "Das Mädchen mit dem roten Zopf" von Nechama Birnbaum behandelt die Geschichte ihrer Großmutter Rosie Greenstein, die mehrere Konzentrationslager überlebt hat.
Rosie ist 18 Jahre alt als sich ihr Leben und das ihrer Familie schlagartig in ihr persönliche Hölle auf Erden wandelt. Ihre grausame Reise führt sie durch drei Arbeits- und Konzentrationslager, in Ausschwitz wird ihr die lezte Würde geraubt als man sie in Lumpen kleidet und kahl rasiert. Aber in mitten der Hoffnungslosigkeit wird ihr eines klar: Ihre innere Stärke und ihren Kampfgeist werden die Nazis ihr niemals nehmen können.
Der Schreibstil von Nechama Birnbaum ist sehr flüssig und lässt sich trotz der Gräueltaten die hier beschrieben werden leicht lesen. Die Kapitel wechsel sich mit Szenen aus Rosies Kindheit und aus Ausschwitz ab - hier bekommt man auch eine Vorstellung, wie intensiv sich die Autorin mit dem Aufbau des Romans und der Geschichte ihrer Familie auseinandergesetzt hat.
Ich hab mir schon gedacht das mich einige Szenen in diesem Buch zum weinen bringen werden. Ja und so war es auch! Die grausamen Erlebnisse die Rosie und Millionen anderer Juden durchmachen mussten will man sich gar nicht vorstellen.
Aber es ist auch ein Zeugnis einer Kämpferin die ihren Lebenswillen nicht verliert und zu guter letzt wieder aufblüht.
Als ich das Buch beendet hatte musste ich sofort auf ihren Instagram-Account @theredheadofauschwitz gehen. Ich wollt mir einfach Fotos ansehen von dieser faszinierend Frau.
Nechama Birnbaum setzt mit ihrem Buch ein weiteres Zeichen gegen das Vergessen - und ich kann es jedem nur empfehlen.
Inhalt:
Die 18-jährige Rosi wird 1945 aus ihrem Heimatort an der Ungarisch-Rumänischen-Grenze zunächst in ein Arbeitslager und dann nach Ausschwitz gebracht. Ein Jahr lang wird sie gezwungen unter grausamen Bedingungen für die Nazis zu arbeiten. Sie verliert viele Familienmitglieder und muss unfassbares durchstehen, doch sie schafft es zu überleben. Sie erzählte ihre Geschichte, damit die Vergangenheit nicht vergessen wird.
Schreibstil:
Der Roman ist aus der Perspektive von Rosi Grünstein in der ersten Person geschrieben. Verfasserin des Romans ist jedoch Rosis Enkeltochter, die zusammen mit ihrer Großmutter einen Instagram-Kanal betrieben hat, um die Geschichte zu erzählen. Mithilfe zahlreicher von ihrem Schwager geführten und auf Video aufgenommenen Interviews hat sie die Erinnerungen ihrer Großmutter aufgearbeitet. Und das hat sie unfassbar gut gemacht. Im Roman wechseln sich Szenen aus Rosis Kindheit mit Szenen in Ausschwitz ab. Dabei passt immer alles sehr gut zusammen und man merkt, wie intensiv sich die Autorin mit dem Aufbau des Romans und mit der Geschichte ihrer Großmutter beschäftigt hat. Auch der Schreibstil ist wirklich gut. Trotz des furchtbaren Inhalts ist das Buch vom Stil her leicht zu lesen und sehr, sehr bildhaft.
Inhalt:
Ich dachte, dass mich das Buch nicht mehr allzu sehr schocken kann. Als ich zur Schule gegangen bin, hatte ich jedes Schuljahr mit dem Thema zu tun. Sogar meine Seminararbeit habe ich über einen Überlebenden geschrieben, der mit mir Briefe ausgetauscht und mir vieles berichtet hat. Trotzdem habe ich für dieses Buch mehrere Wochen gebraucht, da ich beim Lesen immer wieder am Weinen war und einfach eine Pause brauchte. Das lag sowohl an den Erlebnissen von Rosi Grünstein als auch an der Art wie das Buch geschrieben ist. Die Autorin geht gar nicht so sehr ins Detail, was die Grausamkeiten angeht, aber was sie schreibt ist so bildhaft, so gefühlvoll, dass man als Leser alles miterlebt.
Kritik:
Das Buch ist großartig geschrieben und übersetzt. Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist das Cover. Es zeigt potentiellen Lesern zwar auf den ersten Blick, wovon das Buch handelt. Aber jetzt, wo ich das Buch gelesen habe, kommt es mir fast schon wie Schönmalerei vor. Im Buch wird beschrieben, wie Rosi Grünstein direkt nach ihrer Ankunft gezwungen wird, ihre Kleidung auszuziehen. Sie ist kahl rasiert worden und hat als einziges Kleidungsstück ein stinkendes, sehr einfach zusammengenähtes Kleid bekommen. Das passt so gar nicht zu dem
Cover:
Was ich dagegen mag, ist der Titel. Mir gefällt, dass der Fokus auf ihren roten Haaren liegt, da diese für Rosi Grünstein von Kindheit an eine besondere Bedeutung hatten. So wird ihre Geschichte nicht nur auf die Zeit in Ausschwitz reduziert, sondern etwas als Titel gewählt, dass für ihr ganzes Leben steht - jedenfalls für den Teil, der im Buch aufgearbeitet wird.
Insgesamt:
Das Buch ist sehr gut und es leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass die Geschichte nicht vergessen wird. Es hebt sich einerseits dadurch ab, dass Rosis Grünsteins Leben als Kind in ihrem kleinen Dorf beschrieben wird und andererseits durch den wirklich großartigen Aufbau und Schreibstil. Es lebt von den ausführlichen Erinnerungen von Rosi Grünstein und der Tatsache, dass das Buch durch ihre schriftstellerisch sehr begabt Enkeltochter aufgearbeitet worden ist.
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