Tatsächlich hatte ich Coraline immer noch nicht gelesen, da kam die illustrierte Ausgabe gleich doppelt recht.
Coraline ist ein düsteres Kinderbuch, das jedoch nie die Hoffnung verliert. Coraline ist klein für ihr Alter, neugierig, Entdeckerin - und so findet sie hinter der zugemauerten Tür in der guten Stube eine seltsam verzerrte, albtraumartige Kopie ihrer eigenen Welt. Ihre „anderen Eltern“ wirken nur scheinbar nett und fürsorglich, und je weiter Coraline in diese Welt eindringt, umso grotesker verzerrt sie sich.
Mut, ein Geschenk und ein schwarzer Kater helfen Coraline schließlich, sich und andere aus dieser Welt zu befreien und den Durchgang zu verschließen.
Das Kind in mir hat sich wohlig gegruselt, während mein erwachsenes Ich mal wieder von Gaimans Sprachgewalt beeindruckt war. Mit wenigen, einfachen Worten erschafft er ganze Welten im Kopf.