Neil de Grasse Tyson

 4,3 Sterne bei 24 Bewertungen
Autor von Das Universum für Eilige, Das Universum für Eilige und weiteren Büchern.
Autorenbild von Neil de Grasse Tyson (©Miller Mobley/AUGUST)

Lebenslauf

Einer der bedeutendsten Wissenschaftler unserer Zeit: Neil de Grasse Tyson wird 1958 in Manhattan geboren und wächst in der Bronx in einer Familie von Wissenschaftlern auf. Seine Mutter ist Gerontologin, sein Vater Soziologe. Er besucht eine wissenschaftlich ausgerichtete High School und vertieft Astrophysik. Bei dem von der Schule herausgegebenen Physikjournal ist er Chefredakteur. Bereits mit 15 Jahren hält Tyson Vorlesungen. Er beginnt ein Physikstudium an der Harvard Universität, das er 1980 mit einem Bachelor abschließt, seinen Master in Astronomie macht er in Austin an der University of Texas. 1991 promoviert er an der Columbia University. Anschließend unterrichtet er an verschiedenen Universitäten und verfasst Sachbücher und Kolumnen für das Magazin Natural History. 2014 tritt er die Nachfolge des Astronomen Carl Sagan an und moderiert die Neuauflage der Sendung „Unser Kosmos“. Tyson wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen, beispielsweise die NASA Distinguished Service Medal. Seine Texte vermitteln auf unterhaltsame Art selbst einem Laien ein fundiertes Wissen über Astronomie.

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Neue Rezensionen zu Neil de Grasse Tyson

Cover des Buches Das Universum für Eilige (ISBN: 9783446258358)
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Rezension zu "Das Universum für Eilige" von Neil de Grasse Tyson

Sammlung von Essays und Aufsätzen
Felis2305vor einem Jahr

Eine geniale Sammlung von Aufsätzen und Essays.
Jeder zu einem Aspekt der theoretischen Physik und Astrophysik.
Regt zum Nachdenken an, man sollte aber gewisse Grundkenntnisse haben um es wirklich zu verstehen.

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Dass ausgerechnet beim Finanzbuch-Verlag ein Jugendbuch über das Universum erscheint, ist eine echte Überraschung, mit der man angesichts der sonstigen Themen, zu denen hier Bücher verlegt werden, nicht rechnen konnte. Das Buch selbst steigert diese Überraschung noch, weil es einfach großartig ist.

Über den Kosmos wissen wir so gut wie nichts. Das klingt angesichts des göttlichen Status, der neuerdings der Wissenschaft zugeschrieben wird, erst einmal ziemlich ernüchternd. Aber es ist die Wahrheit, die man auch aus diesem Buch entnehmen kann. Zwar steht auf dem Cover, dass man es für Kinder ab 10 Jahren konzipiert hat, doch das ist natürlich ziemlich optimistisch. Wenn man Glück hat, gehen die eigenen Sprösslinge in diesem Alter gerade in die unterste Klasse eines Gymnasiums. Von Physik, Chemie oder Astrophysik kann in diesem Alter noch keine Rede sein. Und ob das überhaupt noch von Interesse ist, scheint auch nicht so richtig klar zu sein.

Aber egal – das Buch können auch Erwachsene lesen, die sich nicht unbedingt jeden Tag mit den Sternen und dem ganzen Drumherum befassen. Der Autor ging vermutlich von sich aus, denn sein Interesse für den Kosmos begann mit einem Besuch in einem Planetarium. Da war er gerade neun Jahre alt. Mit Kameraden zog er nachts aufs Dach, um selbst Sterne zu beobachten. Heute ist er Direktor des Hayden Planetarium in New York und schreibt Bücher wie dieses.

Zunächst erzählt der Autor die Geschichte des Universums, die mit dem Urknall beginnt. Dass es einen Urknall gab und der ganze riesige Kosmos gewissermaßen aus dem Nichts entstand, ist eine Theorie, die mich, je öfter ich darüber lese, immer mehr an die Schöpfungsgeschichte erinnert. Natürlich ist hier alles wissenschaftlich umschrieben. Aber einfache Fragen beantworte diese Theorie nicht. Wenn alles plötzlich entstand, was war dann vorher? Und wieso knallte es einfach mal so? Darauf gibt es keine Antwort. Man weiß nur, wie es nach dem Knall weiterging, wie aus den ersten Teilchen die ersten Wasserstoffatome gebildet wurde, wie Sonnen entstanden, und wie mit ihrer Geschichte die anderen, schwereren Atome ins Universum Einzug hielten.

Die Geschichte der Wissenschaft, also auch die der Physik des Kosmos, ist eine Geschichte voller Irrtümer. Und im Augenblick steht die Menschheit wieder einmal vor Rätseln, weil bisherige Theorien über dieses Universum von den Beobachtungen der letzten Jahrzehnte zermahlen wurden. Als man erkannte, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt, statt immer langsamer dabei zu werden, suchte man nach Erklärungen. Und fand keine. Es gibt Energien im Universum, die wir nicht kennen. Und weil man nicht zugeben wollte, dass man keine Ahnung hat, nannte man sie Dunkle Energie. Näheres findet man gut erklärt im Buch, auch wenn es dabei nur die herrschende Ahnungslosigkeit beschreibt.

Man weiß auch nicht, wieso Galaxienhaufen nicht auseinanderfliegen, denn ihre zu geringe Masse würde das erzwingen. Da sie es dennoch nicht tun, muss da etwas sein, was man nicht sehen kann. Diese Ahnungslosigkeit verbirgt man hinter dem Namen Dunkle Materie. Wir kennen nur fünf Prozent des Universums. Der Rest ist für uns dunkel.

Was wir dagegen recht gut kennen, ist unser Sonnensystem. Allerdings kommt das im Buch nicht so richtig vor. Es geht um den Kosmos, nicht um unsere unmittelbare Umgebung. Das Buch kommt ohne Formelkram aus, ist aber dennoch für Zehnjährige nicht einfach zu verstehen, weil ihnen elementare Kenntnisse fehlen, wenn sie nicht gerade Freaks sind. Man kann allerdings mit solchen Büchern Interesse wecken, sich mit dem großen Ganzen zu befassen, wenngleich die Karrierechancen auf diesem Gebiet im modernen Deutschland eher dürftig sind.

Und wer sich davon nicht abschrecken lässt und wirklich gut ist, muss vermutlich tatsächlich ein Freak sein, denn man muss wohl oft nachts arbeiten. Und in abgelegenen Regionen der Welt. Aber den echten Forschern macht das wohl nichts aus.

Ich empfand dieses Buch als ein herausragendes Beispiel für eine großartige populärwissenschaftliche Publikation. Es ist eine große Kunst, die viel Wissen und pädagogische Finesse erfordert, auf hohem, aber immer noch verständlichem Niveau komplizierte Zusammenhänge einfach und locker zu erklären. Das können nicht viele. Der Autor kann es.

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‚Fragen an das Universum wird Ihre Neugier befeuern: mit den tiefgründigsten Fragen zu unserem Platz im Universum, die je jemand stellte. Sie werden aber auch in den Strudel der Ungewissheit stürzen oder über Abgründen des Unwissens baumeln. Warum? Weil darin die wahre Quelle der Neugier liegt: im Nichtwissen - zusammen mit dem einzigen Gegenmittel, der Wissbegierde.‘ (Seite 11)

Neil deGrasse Tyson und James Trefil setzen sich in ihrem Buch mit Fragen zum Universum auseinander, z.B. ‚Woher wissen wir, was wir wissen?‘, ‚Wie alt ist das Universum?‘, ‚Sind wir allein im Universum?‘, ‚Wie fing alles an?‘ und ‚Wie wird alles enden?‘.

Sie erzählen dabei u.a. von Aristoteles, Isaac Newton, Parallaxe, Galileo Galilei, elektromagnetischem Spektrum, Urknall, Phasenwechsel, Nebularhypothese, kosmischer Mikrowellen-Hintergrundstrahlung, Dunkler Materie, Dunkler Energie, Alchemie, Teilchenphysik, Stringtheorie, Schleifenquantengravitation, Evolution, außerirdischem Leben und Quantenmechanik.

Das Buch ist sehr reich bebildert, z.B. mit Aufnahmen der ISS oder verschiedenen Raumsonden, zeitgenössischen Zeichnungen, Fotografien von Teleskopen und anderem technischen Equipment sowie zahlreichen Grafiken.

Begleitet werden Texte und Abbildungen von Twitter-Zitaten von deGrasse Tyson (mit deutscher Übersetzung), die das Ganze zusätzlich auflockern.

Ich kenne die Talkshow StarTalk nicht, aber habe bereits ein anderes Buch von deGrasse Tyson gelesen, das ich sehr mochte (‚Das Universum für Eilige‘), so dass ich neugierig auf ‚Fragen an das Universum‘ war.

Das Buch ist nicht nur schön und ansprechend aufgemacht, sondern auch sehr informativ. Es ist sehr breit aufgestellt, geht jedoch auch in die Tiefe und vermittelt dadurch sehr viel Wissen, auch über Sachverhalte, über die man noch gar nichts oder wenig gelesen hat, selbst dann, wenn man sich schon intensiver mit der Thematik beschäftigt hat.

‚Ever look up at night and feel small? Don‘t. Instead feel large. Atoms in our bodies trace to the remnants of exploded stars. We are Stardust. We are alive in the universe. And the universe is alive within us.‘ (Seite 235, Tweet von Neil deGrasse Tyson om 23.08.2020)

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Zusätzliche Informationen

Neil de Grasse Tyson wurde am 05. Oktober 1958 in Manhattan (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

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