Rezension zu "Ich, Ellyn" von Nell Leyshon
Ich, Ellyn von Nell Leyshon
Gelesen dank Netgalley.
Dies war eines der Bücher, bei dem ich lange über das Abbrechen nachgedacht habe. Es beginnt in sehr anstrengender Sprache – alles klein, keine Satzzeichen, keine nennenswerte Grammatik, einfachster Satzbau. Ellyn erzählt, ein Mädchen auf einem Kleinstbauernhof, der Vater gelähmt, der Bruder brutal, die Mutter überfordert und alle hungrig. Sie arbeitet hart, kommt nur ausnahmsweise einmal aus dem eigenen Land und als sie zum Markt muss und dort einen Chor singen hört, ändert sich für sie alles.
Zum Glück ändert sich damit auch die Sprache, gewinnt Struktur, nach und nach wird sie normal lesbar.
Hätte ich nicht mittendrin Rezensionen gelesen über die Entwicklung der Sprache, hätte ich enttäuscht abgebrochen. Doch wenn man bis zum Ende durchhält, wird man von einem kleinen Juwel belohnt. Die Sprache begleitet hautnah die Entwicklung von einem unwissenden Mädchen, das sich mit Kühen und Scheiße auskennt zu einer jungen Frau, die nicht nur lesen und schreiben, Latein und singen gelernt hat, sondern vor allem, dass Träume möglich sind und dass manche Grenze überwindbar ist.
Anstrengend aber lohnend zu lesen!
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