Ein trauriges Buch mit viel Tiefgang
von imsoinlovewithbooks
Kurzmeinung: Eine sehr traurige Geschichte über ein Mädchen, dass sehr stark ist und sich ihrem Schicksal nicht einfach so hingibt.
Rezension
„Die Farbe von Milch“ zeichnet sich zuerst einmal durch seine Sprache aus. Wir erfahren die Geschichte aus der Sicht von Mary, die auf dem Bauernhof keine Bildung genossen hat. Demnach ist die Sprache sehr einfach gehalten und Satzzeichen fehlen. Meiner Meinung nach schafft es jedoch gerade die Einfachheit der Sprache, den Leser mitzureißen. Da wir alles aus Marys Sicht erfahren, kann man gut mit ihr mitfühlen und verstehen ihre Gedanken viel besser.
Mary ist ein außergewöhnlicher Charakter. Ihre Einfachheit und ihre Ehrlichkeit machen sie zu einem Mädchen, das man einfach mögen muss.
Sie ist ein Leben gewöhnt, dass wir kaum noch kennen. So unkompliziert und einfach. Es wird getan, was getan werden muss. Natürlich empfindet der Leser Marys Leben auf dem Bauernhof als schrecklich, aber gleichzeitig fragt man sich doch, ob dieses Leben nicht einige Vorteile mit sich bringt. Das zeigt die Sorgenfreiheit Marys und ihre naive Art, die Welt zu betrachten.
Gleichzeitig scheint sie jedoch auch einiges zu verdrängen, wodurch Ihre Einfachheit einen traurigen Charakter erhält und die Geschichte gleichzeitig eine gewisse Düsternis.
Dieses Buch gibt einem auf den zweiten Blick viel mehr, als beim ersten Lesen und je länger man darüber nachdenkt, desto komplizierter scheint die Geschichte zu werden, weil ein klassisches schwarz-weiß-Denken nicht möglich ist. Die Geschichte schaffte es im Gehirn verankerte Grundsätze zu zerstören, da Manches in bestimmten Fällen zu einem ganz anderen Ende führt, als man es eigentlich erwarten würde.
Diese Geschichte hatte für mich einen absoluten Mehrwert. Besonders Marys letzter Satz lässt mich nicht mehr los.