Nelly Ma

Mein erster Eindruck war einfach nur ein:>>Wow ist dieses Cover toll! Geschichte klingt auch echt interessant! Ich muss ihn lesen!!<< Dabei musste ich mich aber kleinen Herausforderungen stellen. Deswegen gibt es leider einen Stern Abzug. 

Der Band liegt mit seiner Größe sehr angenehm in der Hand, dementsprechend sind die Bilder auch schön groß. Das müssen sie auch, weil der Stil in meinen Augen nicht nur hübsch fürs Auge, sondern auch sehr detailreich ist. Bei meiner Auflage waren sogar Postkarten beigelegt, die ich direkt als Deko in mein Regal gestellt habe. Der Band ist komplett in Farbe, was nicht nur Vorteile, sondern leider auch Nachteile mit sich bringt. An vielen Stellen sind die Seiten durch den Farbdruck sehr dunkel, und man muss sich meines Erachtens sehr konzentrieren, um was zu erkennen. Erst habe ich gedacht, dass es daran lag, weil ich den Band nicht im kompletten hellen gelesen habe, aber bei hellem Tageslicht fiel es mir auch nicht leichter. Da glänzten mich die Seiten etwas komisch an, dass ich des Öfteren beim Lesen zusehen musste, wie ich den Band am besten halte, um alles zu sehen und lesen zu können. Ebenso bei der Wahl der Schriftart gab es eins, zweimal Probleme. Diese würde ich aber auch in Verbindung mit dem kräftigen Farbdruck nehmen. Was mich persönlich auch etwas überfordert hat, waren die geradezu Endlosen vielen Unterkapitel. Ich bin mir gerade echt nicht sicher, ob das immer so der Fall ist, aber vorher ist mir das noch nie so aufgefallen, wie bei Beauty and the West Chamber. Schade ist es auch, dass die Unterkapitel vorne nicht geführt werden.

Nichtsdestotrotz gibt es auch viele positive Seiten, die für den Manhua sprechen. Am Anfang vom Band haben wir eine Charakter Übersicht, welche einen schon vor dem Beginn des eigentlichen Lesens Personen vorstellt und uns einen Überblick verschafft. So wusste man schon vorab, welchen Charakter man nun vor sich hat und wie die Beziehungen zu den anderen sind.

Auch habe ich allein im ersten Kapitel schon viel lachen müssen und echt Spaß beim Lesen gehabt. Dazu ist es wunderbar wie viele Infos zur Pekingoper man allein beim ersten Band bekommt. Ich hoffe, dass diese Infos in den folgenden Bänden nicht verschwinden, da sie sehr interessant sind. Es ist super beim Lesen noch so minimal Geschichtswissen mitzubekommen. Es wirkt dabei auch nicht überladen, da dies einem ja auch hilft die Szene mehr zu verstehen.

Um aber nochmal aufs Negative zurückzukommen finde ich es schade, dass im Band nicht alles übersetzt wurde. Erst ist mir diese eine Sprechblase aufgefallen, die in Englisch dastand. Durch Freunde und Bekannte ist mir aufgefallen, dass wir selbst in der jetzigen Zeit noch genug Personen haben, die kein Englisch verstehen und selbst bei einem so einfachen Satz gezwungen sind, sich den Satz übersetzen zu lassen, weil sonst keine weitere Übersetzung vorhanden ist. Selbst ich habe in dem späteren Kapitel zum Handy greifen müssen, da ich gerne wissen wollte, was beim Anfang vom Unterkapitel „Betrüger“ steht. Handy sagte italienisch. Ich hoffe das die Übersetzung, die ich dann bekommen habe, richtig war. Da so viel in den Manhua erklärt wird, hätte ich mir dort ebenso eine Übersetzung gewünscht.

Der Chinabooks Verlag wirbt zudem damit, dass Beauty and the West Chamber ich zitiere: „Besonders interessant für Fans von MXTX (Heaven Official's Blessing, Grandmaster of Demonic Cultivation)“ sei.  Da muss ich sagen Nein. Dem muss ich leider widersprechen. Wenn ich über neue Titel stolpere, wie hier auch bei Beauty and the West Chamber, teilt man es natürlich seinen Leuten mit. Da hat die Aussage vom Chinabooks Verlag leider zu große Hoffnungen geweckt. Man hat sich gehofft etwas, das genauso wie Heavens oder Grandmaster ist, bei sich einziehen zu lassen. Demnach war die Enttäuschung schon da.

TROTZDEM!! Ist der Manhua einfach nur großartig und man soll sich nicht auf diese Aussage beharren.

Ich freue mich schon richtig auf die nächsten Bände, welche sicherlich auch bei mir einziehen werden.

Die Story allein hat mich überzeugt, auch wenn ich zugeben muss, dass mich der Vergleich zu MXTX nochmal zusätzlich dazu gebracht hat mich für Beauty and the West Chamber zu interessieren. Das Cover und der Klappentext wären meiner Meinung nach aber ausreichend gewesen. 😊

Ich kann diese Reihe demnach nur jedes Empfehlen, der sich mit mehr mit dem Thema auseinandersetzen und zeitgleich eine super Story lesen will.

Ich liebe Boys Love Geschichten, jeglicher Art und bin immer begeistert, wenn ich neues entdecke. 

Beauty and the West Chamber war mein erster Danmei seit längerem und ich war wirklich begeistert. 

Nicht nur von der Qualität der Geschichte, sondern auch dem Zeichnung, der Umsetzung und der  Qualität, die der Verlag abgeliefert hat. 

Das Buch ist definitiv für ein erwachseneres Publikum und das merkt man ihm in allem an. 

Die Geschichte ist spannend und gerade die Namen haben es mir ein bisschen schwer gemacht, mich anfangs einzufinden und in die Geschichte richtig einzutauchen. Das Problem habe ich allerdings öfters und es liegt nicht nur an dem Werk. 

Es ist mal etwas völlig anderes, als was normalerweise so auf den Markt kommt und da hat der Verlag tatsächlich mal etwas faszinierend anderes gefunden. 

Die Figuren sind speziell, was aber perfekt für die Story und den Plot passt. 

Man durchschaut sie nicht so schnell und ist die ganze Zeit am überlegen, ob sie wirklich so sind, wie sie in dem Moment wirken. 

Die Zeichnung sind extrem detailliert und es wurde sich extrem viel Mühe gegeben. 

Ich bin wirklich überrascht, da ich damit so nicht gerechnet hatte. 

Alles in allem ein aussergewöhnliches Werk, dessen 2. Teil ich aufjedenfall im Auge behalten werde. 

Boys Love Fans  sollten es sich nicht entgehen lassen. 

Inmitten der 1920er Jahren tauchen wir hautnah in die Welt der chinesischen Pekingopern ein. Der Leser trifft geradewegs auf den Sänger Chen Qiming, welcher dem russisch-chinesischen Kommandeur Yan Ci ganz schön den Kopf verdreht. Doch verbinden die beiden nicht nur die jetzigen Treffen, da deren Bekanntschaft vielmehr in die Vergangenheit zurückreicht. Bevor jene Verhältnisse jedoch geklärt werden, finden die zwei sich innerhalb wilder Intrigen wieder. Es beginnt eine spannende und undurchsichtige Story zwischen politischen Konflikten und den Brettern, die die Welt bedeuten.


Ein besonderes Highlight des Manhua war dessen atemberaubende Stimmung. Ab der ersten Seite durften wir in ein mysteriöses und düsteres Setting eintauchen, dass durch die Thematik der Pekingoper einen ganz eigenen Touch bekommen hat. Durch diese besondere Stimmung wurde ich stets am Lesen gehalten und habe mich immer darauf gefreut, wie es wohl weitergehen mag.


Absolut begeistert war ich auch von den Hauptfiguren, da sie binnen der Handlung sehr detailliert porträtiert wurden. Allen voran mochte ich Chen Qiming sehr. Er hat über sie Seiten hinweg eine Vielzahl an Charaktereigenschaften gezeigt, die sich inhaltlich ergänzt haben. Auch hat Chen Qiming eine Entwicklung durchgemacht, welche ich sehr bewundert habe. Generell bin ich einfach ein Fan davon, wenn sich Figuren dynamisch entwickeln und nicht etwa stoisch in ihrem Verhalten verharren.



Gleichermaßen konnte mich Yan Ci mitreißen. Er war nicht nur optisch ein absoluter Hingucker, sondern konnte auch mit seinem undurchsichtigen Verhalten punkten. Auf mich wirkte er in seinem Handeln und Auftreten sehr geheimnisvoll, sodass er mich mehr als neugierig auf sich gemacht hat. So wollte ich immer mehr über ihn erfahren.


Auch die Nebencharaktere wurden allesamt wunderbar detailgetreu ausgearbeitet. Die Bandbreite an Charaktereigenschaften, auf die wir treffen konnten, war unfassbar und hat in ihrer Gesamtheit eine tolle Authentizität geschaffen. Zusätzlich haben die Nebenfiguren die Geschichte zum Leben erweckt und ihr in Kombination mit dem Setting ein ganz eigenes Flair gegeben.


Sehr genial war die Einbettung der Story in verzwickte politische Verhältnisse. Das hat zusätzlich eine gewisse Spannung erzeugt. Man war sich nie sicher, welche Intentionen einige Figuren wirklich haben. Für den Leseprozess war dies einfach klasse!


Des Weiteren waren die Illustrationen einfach wundervoll gestaltet. Mit viel Liebe zum Detail wurden die einzelnen Bilder und Szenen ausgearbeitet. Hierbei lag stets eine gewisse Portion an Humor in der Luft, welche die Story aufgelockert hat. Auch Stilwechsel innerhalb der Illustration haben herrliche Pointierungen erzeugt und mich komplett begeistert.


Der Danmei war für mich in absolutes Lesehighlight, da er mit seiner düsteren Atmosphäre der Pekingoper ein absolutes Alleinstellungsmerkmal erhalten hat. Auch die Interaktionen zwischen der beiden männlichen Protagonisten haben mich mitreißen können, weil hierbei ein gewisses Knistern unweigerlich spürbar war. Wer also auf der Suche nach einem herausragenden Manhua ist, der sollte sich den ersten Band von ,,Beauty and the West Chamber" nicht entgehen lassen!